Joggl plante für die Highlive Adventuregroup das Zuckerhütl, den Wilden Pfaff und den Wilden Freiger zu besteigen. In der letzten Woche kamen immer mehr Anmeldungen und als Dominik kurz vor der Tour noch anfragte ob er sich mit der Alpingruppe anschließen könnte, waren wir mit Birgit, Angelika, Edith, Silvia, Manu, Kathi, Viki, Lena, Hanna, Beff, Manfred, Tom, Fabian, Sebastian, Hans, Markus und den Tourenführern Dominik, Joggl und mir insgesamt 19 Personen!
Da wir ein doch anspruchvolles Tagesprogramm zu absolvieren hatten, trafen wir uns schon um 6:30 am Bahnhof in Pfaffenhofen. Schnell waren alle Teilnehmer mit Gepäck in die 7 Autos verfrachtet und so ging es ins Stubaital. Markus ließ sein Auto bei der Grawa Alm stehen, damit wir nach der Abfahrt die anderen Autos am Parkplatz des Stubaier Gletschers holen konnten. Dort wurden dann die restlichen Autos entleert, Liftkarten gekauft und endlich konnten wir mit der Bergfahrt beginnen.
Schon beim Anstellen merkten wir, dass wir heute nicht alleine zum Zuckerhütl aufbrechen würden. Nach einer kurzen Abfahrt vom Schaufeljoch zum Pfaffenferner begannen wir mit dem auffellen. Doch bevor wir in Richtung Zuckerhütl losstarten konnten, wurde von Dominik natürlich noch ein ordentlicher LVS-Check ausgeführt.
Der schnelle Teil der Gruppe zog dann sogleich mit hohem Tempo dem ersten Etappenziel entgegen. Für den Rest legte Joggl ein sehr angenehmes, etwas gemütlicheres Tempo vor. Am Pfaffenjoch pfiff uns der Wind ordentlich um die Ohren und so waren wir froh bald wieder in etwas windberuhigtere Lagen am Sulzenauferner zu kommen. Nach einer langen Querung baute sich die wunderschöne Nordwand des Zuckerhütls vor uns auf.
Sogleich wurde von einigen Tourenteilnehmern beschlossen eine Abfahrt durch die Wand zu versuchen. So mussten Manu, Dominik und ich unsere Schier am Schidepot auf den Rücken schnallen und mit schwerem Rucksack dem Gipfel entgegen streben. Ein kleiner Sturz von Manfred ging glücklicherweise glimpflich aus, doch er mahnte alle Teilnehmer, dass hier höchste Konzentration gefordert war. Tom und Vicki die schon etwas voraus waren sahen, dass wir unsere Schi nach oben schleppten. Eine solche Abfahrt wollten sie sich natürlich nicht entgehen lassen, und so schnappten auch sie sich ihre Schier und stiegen ein zweites Mal auf den Gipfel. Nach einer kurzen Gipfelrast teilte sich die Gruppe und die Nordwandaspiranten spurten den Westgrat zum Ausstieg der Nordwand.
Kaum in der Wand angekommen trübte das Wetter plötzlich ein und bis wir die Schier angelegt hatten betrug die Sichtweite nur noch wenige Meter. Doch bei so guten Abfahrtsverhältnissen tat dieser Umstand unserer Begeisterung auch keinen Abbruch und so reihten wir Schwung an Schwung in der steilen Wand. Endlich wieder flacheren Schnee unter den Beinen traf die ganze Truppe beim Aufstieg zum Wilden Pfaff wieder zusammen. Langsam wurden die Wetterverhältnisse wirklich widerlich und so quälten wir uns auf den Gipfel.
Da die Sicht nicht besser wurde und der Weiterweg zum Wilden Freiger so von uns unmöglich begutachtet werden konnte, beschlossen wir, bevor wir ein hohes Risiko eingehen, die Tour hier abzubrechen. Sollte die Sicht auch in tieferen Lagen nicht besser werden, hatten wir so die Möglichkeit zum Gletscherschigebiet zurückzukommen. Kaum waren wir am Sulzenauferner angekommen, riss das Wetter auf. An einen Wiederaufstieg war jetzt allerdings nicht mehr zu denken, doch so konnten wir wenigstens unsere Spuren durch die Nordwand begutachten.
Die Abfahrt über den Sulzenauferner beglückte uns dann überraschenderweise mit ein paar Pulverhängen.
Doch wir befriedigten nicht nur unsere Abfahrtsgelüste, auch für einige beeindruckende Aussichten auf die umliegegende Gletscherszenerie nahmen wir uns Zeit.
Nachdem der Schnee, je tiefer wir kamen immer schwieriger zu fahren war, gönnten wir uns auf, der leider geschlossenen Sulzenauerhütte, eine ordentliche Rastpause.
Diese Pause sollten wir auch noch dringend benötigen. Das letzte Stück hinunter war nämlich sehr steil und so waren alle froh, als sie diesen steilen Sumpfschnee endlich hinter sich ließen.
Doch irgendwann kamen wir alle unten an und nachdem die restlichen Autos abgeholt waren, ging es ins Waldcafe zu einem verdienten Bier.