Seit geraumer Zeit machen dem jahrelangen Marktführer unter den Membranen zunehmend neue Textilienfirmen ernsthafte Konkurrenz. Doch auch Gore Tex hat die Zeichen der Zeit erkannt und in die Entwicklung neuer Membrantechnologien investiert. Nicht mehr eine Membran für alle sportlichen Bereiche sondern je nach gewünschtem Einsatzbereich die idealen Funktionen wie Dampfdurchlässigkeit, Gewicht, Langlebigkeit oder Beweglichkeit war das Entwicklungsziel der neuen Membrankollektion.
Aus Gore Tex Active Shell |
Extra für Hochleistungssportarten wie Laufen, Radfahren oder schnelle Alpine Begehungen wurde das neue Gore Tex Active Shell entwickelt. Extrem atmungsaktiv, unglaublich leicht und perfekt an den Bewegungsapparat angepasst, so preist zumindest die Werbung diese neue Produktlinie an. Doch was kann die Membran wirklich, wo liegen ihre Grenzen und wie schneidet sie im Vergleich zu ihren Konkurrenten ab, dies erfährt ihr im nachfolgenden Test.
Aus Gore Tex Active Shell |
-5° Celsius, 15kg Testgewicht, mein Sohn eingepackt in warme Daune, am Rücken, ein steiler Waldweg und wechselnde Verhältnisse von Wind und Sonne, dies stellt den ersten Parcours dar. Die Atmungsaktivität ist wirklich hervorragend, trotz der Anstrengung wird der Schweiß sofort abtransportiert und es kommt kein klamm-feuchtes Gefühl auf. Auch das sehr hohe Rucksackgewicht hat die Outdoor-Jacke ohne Probleme weggesteckt, ob allerdings eine so hohe dauerhafte Belastung für die Jacke problemlos verkraftbar ist bezweifle ich aufgrund des dünnen Materials doch eher. Die Wasserdichtheit konnte beim derzeit anhaltenden Schönwetter leider nicht getestet werden, doch wirkliche Mängel zeigen Membranjacken hier erst nach einer mehrjährigen Nutzung.
Aus Gore Tex Active Shell |
Der zweite Test führt mich zur ersten Schitour der Saison. 60cm Neuschnee auf der Rauthhütte sorgen für beste Bedingungen. Wie schon beim ersten Test bestätigt sich die hervorragende Atmungsaktivität der Jacke auch hier. Dem mit der Zeit aufkommenden Wind hält die Jacke bravourös ab und so stellt sich im Inneren immer ein sehr angenehmes Klima ein. An der Hütte angekommen halte ich mich nicht lang mit umziehen auf. Schnell die Fell abgezogen und hinein in den Pulverrausch. Da die unteren Bekleidungsschichten nicht mit Schweiß vollgesogen sind wird mir auch bei der Abfahrt nicht kalt.
Fazit: Die Jacke ist wie Gore Tex beschreibt für bestimmte Einsatzbereiche prädestiniert. Doch würde ich die Jacke nicht nur auf schnelle Tagestouren beschränken, sondern das Einsatzgebiet mit der jeweiligen Nutzungsart kombinieren. Bei schnellen Sportarten ist mir derzeit keine Membran bekannt die eine solche Wasserdampfdurchlässigkeit bei gleichzeitiger Winddichtheit besitzt. Event fühlt sich zwar ähnlich „atmungsaktiv“ an ist aber doch sehr Winddurchlässig, Dermizax ist zwar Winddicht, aber bei sehr hoher Anstrengung kann ein gewisser Schwitzhütteneffekt festgestellt werden. Also ist Gore Tex Active Shell für die schnelle Feierabendtour oder einen Berglauf das perfekte Bekleidungsstück. Aufgrund des geringen Gewichts würde ich die Jacke aber auch für Touren bei denen die Hardshell meist im Rucksack bleibt empfehlen. Gerade bei Alpinklettertouren sollte das Wettergeschehen im Vorhinein gewissenhaft überprüft werden, komme ich trotzdem einmal in einen Regenguss hält die Jacke sicher auch einmal einem kurzen Felskontakt stand. Wer öfter Alpinklettertouren in der Hardshell durchführen muss wird auf Dauer mit dieser Jacke aber sicher nicht glücklich. Nicht empfehlen würde ich die Jacke für Sportarten die einen robusten Außenstoff erfordern. Kontakt mit Schikanten auf der Schulter beim Freeriden oder spitze Eisgeräte beim Eisklettern dürften dem Oberstoff ziemlich schnell den Gar aus machen.