Sportklettergurt – Camp Air cr im Test

Neue Innovationen am Gurtsektor hat derzeit Camp zu Verzeichnen. Der für einen vollwertigen verstellbaren Sportklettergurt herrlich leichte Air cr hat eine sehr bequeme Passform, vorne 2 verstärkter Materialschlaufen und hinten 2 dünne Schlaufen die beim Rucksacktransport nicht stören. Damit legt Camp das Anwendungsgebiet des Gurtes sehr weit aus. Beim Sportklettern bestechen die schnell erreichbaren Materialschlaufen, für Hochtouren ist das geringe Gewicht nicht zu unterschätzen und beim Alpinklettern überzeugen die breiten Gurtbänder, welche auch nach längerem Hängen noch recht bequem sind. Nachdem ich den Gurt bei uns in der Halle einem ordentlichen Sturztest unterzogen habe geht es am Wochenende zum ersten Praxistest am Fels zum Kalterer See, genau genommen zu den Marderplatten.

Von Kalterer See

Das anziehen geht recht schnell, in Größe L kann ich den Gurt an den Beinschlaufen nicht ganz eng ziehen, obwohl meine Oberschenkel laut Camp Größentabelle genau diese Größe haben sollten. Dafür ist die Passform um die Hüfte perfekt.

Von Kalterer See

Die Schnellverschlussschnallen gleiten gut und können leicht festgezogen werden. Da der Verschluss nicht mehr geöffnet werden muss, neigt der Gurt weniger zum „verwursteln“. Die Polsterung reicht weit über den Verschluss hinaus, so kommt es auch bei längerem Hängen nicht zu unangenehmen Druckstellen. Hinten ist der Hüftring schön breit mit mehreren Belüftungsöffnungen, sogar auf nackter Haut kommt nie ein unangenehmes Gefühl auf.

Von Kalterer See

Die vorderen Materialschlaufen kommen bei mir perfekt an der Seite zu liegen, so sind alle Expressschlingen sofort griffbereit, stören aber nicht beim Klettern. An den hinteren Materialschlaufen sind durch deren dünne Machart Karabiner etwas schlechter zu klicken, wer wirklich viel Material schnell Griffbereit haben muss, wie Klemmkeile, Friends, Hammer und Felshaken ist hier mit einem anderen Gurt besser bedient. Dafür tragen die dünnen Schlaufen beim Rucksacktransport kaum auf und für den ein oder anderen Standplatzkarabiner reicht die Schlaufe locker.

Von Kalterer See

Auch mit vielen Expressschlingen beladen spürt man den Hüftgurt beim Klettern kaum. Da sich die Beinschlaufen nicht perfekt auf meine Oberschenkel einstellen ließen wird die Sturzenergie hauptsächlich über den Hüftgurt abgebaut, bei weiteren Stürzen kann dieser dann etwas einschneiden. Mit einer eher klein gewählten Größe sollte dies allerdings kein Problem darstellen.

Von Kalterer See

Ein wirklich geniales Feature ist die Karabinerhalterung in der Anseilschlaufe, ähnlich einer eng vernähten Expressschlinge wird ein verdrehen des Sicherungskarabiners wirkungsvoll verhindert. Somit können keine Querbelastungen mehr auftreten.
Der Gurt glänzt als hervorragender Sportklettergurt, wer nur hin- und wieder ein paar Hochtouren oder die ein oder andere Alpinkletterei damit absolvieren möchte findet sicher auch das Auslangen. Wer viel Alpin am Weg ist sollte sich sowieso zusätzlich einen eigenen Alpinklettergurt anschaffen.

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