Weißkugelhütte (1.5.09-3.5.09)

Von Bärenbartkogel

Als Schitouren-Saisonabschluss steht für die Alpingruppe der Sektion Hohen-Munde eigentlich ein Wochenende auf der Verpeilhütte am Programm. Leider hat die Hütte seit Ostern geschlossen und so muss Ersatz her. Für mich immer wieder ein Ausflug wert ist die wunderschön gelegene und von einem super Hüttenteam betreute Weißkugelhütte. Claudia, Alex, Angelika, Lea und ich planen über den Kaunertaler Gletscher zur Hütte abzufahren. Da Silvia erst am Abend nach kommt hätten wir ein Auto mit dem wir die Rückreise von Melag organisieren können.

Von Bärenbartkogel

Lea als Regio-Card Besitzerin nützt natürlich die Möglichkeit des bequemen Aufstiegs. Doch wirklich schwierig ist der Aufstieg über die Piste des Kaunertaler Gletscherschigebiets auch für den Rest der Gruppe nicht. Leider können wir schon von Weitem ausmachen, dass der Normalweg über den Nordwestgrat auf die Weißseespitze aufgrund etlicher Lawinenanrisse nicht möglich sein wird. Also heißt es Schier schultern und mühsam direkt über die gesamte Gratkette spuren.

Von Bärenbartkogel

Da uns das Gewühle im Schnee sehr viel Zeit kostet, beschließen wir auf einem kleinen Gipfel unsere Ambitionen für die Weißseespitze saußen zu lassen und lieber den direkten Weg zur Hütte einzuschlagen.

Von Bärenbartkogel

So erwartet uns sogleich eine rassige Abfahrt durch den leider stellenweißen schon etwas tieferen Firn.

Von Bärenbartkogel

Viel zu schnell geht allerdings auch dieses Vergnügen zu Ende und so erholen wir schon bald unsere müden Füße bei einem kühlen Bier und grandioser Aussicht auf der Weißkugelhütte.

Von Bärenbartkogel

Kurz vor dem Abendessen stößt auch noch Silvia zu unserer illustren Runde und so verzehren wir gemeinsam das hervorragende Abendmahl.

Weißkugel (3739m)

Heute wollen wir die Weißkugel in Angriff nehmen. Doch leider spielt das Wetter nicht so richtig mit. Für den Piepscheck wird zwar noch einmal die Kamera ausgepackt. Doch später am Tag hat niemand mehr Lust seine Finger dem beißenden Graupelsturm auszusetzen.

Von Bärenbartkogel

Wir kämpfen uns noch tapfer bis zum Weißkugeljoch doch irgendwann lässt auch die Sicht Zweifel über eine sichere Gipfelbesteigung aufkommen. Also kehren wir mit dem Trost, dass wir fast alle eh schon mindestens einmal auf der Weißkugel waren um. Doch lang bleibt sowieso keine Zeit für Trübsal, denn zurück auf der Hütte lassen wir uns das Abendessen so richtig schmecken.

Von Bärenbartkogel


Äußerer Bärenbart Kogel (3473m)

Als Abschluss wollen wir den Äußeren Bärenbartkogel erklimmen und die genialen Pulververhältnisse in seiner über 1000 Höhenmeter langen Nordabfahrt nutzen.

Von Bärenbartkogel

Doch vor dem Pulververgnügen steht erstmal der Aufstieg. Da die am Gletscher angelegte Spur nicht gerade unserer ästhetischen Vorstellung entspricht legt Angelika eine wesentlich effizientere Spur an. Der Aufstieg über den Bärenbartferner ist nie extrem Steil, doch auch längere Flachpassagen kommen praktisch nie vor.

Von Bärenbartkogel

So erreichen wir recht einfach eine namenlose Erhebung zwischen Innerem- und Äußerem Bärenbartkogel. Auf die Frage von Silvia an ein italienisches Paar das uns mit hoher Geschwindigkeit überholt hat und uns nun wieder entgegen kommt, warum sie nicht auf den richtigen Gipfel gegangen sind murrt er nur, das wäre der Schigipfel. Wir können das so natürlich nicht stehen lassen und so erkundige ich die Überschreitung der kleinen Erhebung. Wirklich schwierig ist das Gelände zwar nirgends, doch ein kurzes ausgesetztes Stück am Grat erfordert ein kurzes zupacken. Lea, Claudia und Alex finden eine steile Rinne direkt von dieser Erhebung zum Freibrunner Ferner, somit verschwindet deren Gipfelinteresse schlagartig. Also nehmen nur noch Silvia, Angelika und ich den Gipfel in Angriff.

Von Bärenbartkogel

Wie erwartet ergeben sich keine größeren Probleme und so stehen wir bald schon auf dem richtigen Gipfel. Auch andere Bergsteiger die sich den Weiterweg nicht ganz zugetraut haben folgen uns nun.

Von Bärenbartkogel

Die anschließende Abfahrt über die 35° steile Nordflanke lässt unsere Herzen höher schlagen. Die ersten 800 Höhenmeter ziehen wir unsere Spur durch hüfttiefen Pulver. Nur kurz können die nächsten 100 Höhenmeter Bruchharsch unsere Freude trüben, bevor es in perfekten Firn in Richtung Melag geht. Leider wartet zum Abschluss noch eine längere Tragepassage und eine anstrengende Heimreise auf uns. Doch mit der Erinnerung an ein tolles Tourenwochenende schaffen wir auch diese Hürde.

Von Bärenbartkogel

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