Von Wannig |
Eigentlich wollten wir ja eine Tour am Fernpass unternehmen. Doch auf der Tankstelle meinte der Pächter der Weg hinunter wäre gesperrt und die Polizei würde an parkende Autos Briefe verteilen. Also schnell umgeplant: Die Lawinenwarnstufe soll ja ab 2200 Meter nicht über mäßig ansteigen. Die Gipfelrinne ist zwar laut Neigungskarte über 40°, doch umdrehen können wir immer noch.
Von Wannig |
So stehen Marina, sie hat sich in der Früh kurzfristig uns angeschlossen, Lea, Juho, Claudia, Alex und ich nach einer nostalgischen Fahrt mit dem Doppelsessellift der Marienbergbahn an der Barbarakapelle. Schon von weitem können wir einen einzelnen Tourengänger der mit hoher Geschwindigkeit spurt erkennen. Mir soll´s recht sein, so sparen wir uns die Spurarbeit.
Von Wannig |
Leider müssen wir allerdings bald feststellen, dass die Spur den lawinenschwangeren Südhängen gefährlich nahe kommt. Ein kleiner Abrutsch verlegt sogar die soeben erst angelegte Spur, dies dürfte auch für den Tourengänger das Zeichen zur Umkehr gewesen sein. Also ist unser Entschluss schnell gefasst, auch wenn es anstrengend ist, eine neue Spur muss angelegt werden. Kurz bevor das Gelände aufsteilt halten wir eine kurze Lagebesprechung ab. Der Schnee wird nach oben hin immer weniger durchfeuchtet und auch die Gipfelrinne erscheint uns gar nicht einmal so steil. Unser Entschluss ist gefasst, mit großen Entlastungsabständen steigen wir weiter auf, immer wieder kontrollieren wir die von uns geschätzte Steilheit.
Von Wannig |
Ich komme im steilsten Teil der Rinne auf etwas über 35° und auch Alex kann keine Stelle über 37° entdecken. Trotzdem sind wir alle froh, dass wir den Grat zum Gipfel sicher erreichen. Da hier her oben ein ganz schöner Wind pfeift, rüsten nur Juho und ich uns zum Gipfelsturm. Doch lange halten auch wir es nicht aus, schnell ein Gipfelfoto dann ab nach unten.
Von Wannig |
Für die Abfahrt haben Lea und Alex schon eine zweite Rinne ausgemacht. Also starten die beiden kletternd zu ihrer Rinne. Da unsere Rinne über fast 300 Höhenmeter sehr steil ist, diskutieren wir kurz die ideale Abfahrtstaktik. Juho fährt bis zu einem kleinen Schneefeld in der Mitte der Rinne. Hier wartet er bis Marina bei ihm ist. Dann erst fährt er weiter. Sobald Juho aus dem Gefahrenbereich ist, fährt Claudia zu Marina. Die startet dann weiter wenn Claudia in ihrer Nähe ist. Endlich bin schließlich ich an der Reihe. Die ersten Schwünge müssen im Plattenpulver überwunden werden, doch schon bald wir der Schnee herrlich luftig.
Von Wannig |
Am Talboden treffen wir wieder mit Lea und Alex zusammen und so kämpfen wir uns gemeinsam durch den immer schwerer werdenden Pulver zurück zur Piste.