Wo sollte es denn morgen hin gehen? Oberhalb der Waldgrenze dürfte die Sicht schlecht sein, unterhalb hat es geregnet und damit wird der Pulver wohl hin sein. Der Wank bietet von allem etwas und, doch das sollten wir im Vorhinein nicht wissen, ist er dieses Wochenende der Treffpunkt der Telfer und Mieminger Bergsteigerszene.
Stefan wollte schon lange einmal vom Wank über die Stöttlreise nach Mieming abfahren. Papa (mein Echter) war zwar von der Idee nicht so begeistert, er meinte er könnte aber ja immer den Normalweg zurück nehmen. Bu@ (mein Unechter) war von dieser Variante erwartungsgemäß schon eher angetan. Doch als wir uns mit Stefan in Mieming trafen war klar, dass wir uns diese Abfahrt für ein anderes mal aufheben müssten, hier waren alle Wiesen grün und wir hätten die Skier echt weit zum Auto zurück tragen müssen. Unsere hohen Erwartungen bekamen so erstmal einen ordentlichen Dämpfer und so waren wir froh in Arzkasten wenigstens eine halbwegs durchgehende Schneedecke anzutreffen. Der erste Teil durch den Wald sah Schneemengenmäßig zwar echt mager aus, doch sollte die Abfahrt in der harten Spur so leidlich möglich sein.
Kaum kamen wir langsam aus dem Wald heraus blickte auch die Sonne immer wieder zwischen den Wolken durch. So konnten wir eine kurze Rast bei den Lacken genießen. Ein Anruf bei Goggi genügte, um auch ihn und Kathi zu überzeugen heute noch auf den Wank zu gehen. Stefan erklärte sich auch gleich bereit mit ihnen noch einmal aufzusteigen. Doch zuerst musste er mit uns auf den Gipfel.
Ich spürte die über 1000 Höhenmeter mit meinem schwerem Ski ganz schön und so entschuldigte ich mich bei Stefan, dass der Wiederaufstieg für mich heute nichts wäre. Da es am Gipfel ziemlich kalt war checkten Bu@ und ich den noch unberührten Gipfelhang aus. Oben sahen wir eine mächtige eingewehte Schneeschicht. Also fuhr ich den Hang ganz am Rand zwischen ein paar Latschen ein. Schon nach ein paar Metern merkte ich, dass hier der Pulver noch komplett ungebunden und somit für uns nicht weiter gefährlich war. Mit hoher Geschwindigkeit zogen wir unsere Spuren durch den perfekt steilen Hang. Der Pulver staubte nur so um uns herum.
Zwischen den Latschen wurde die Abfahrt noch einmal technisch interessant, doch meisterten wir auch diese Hürde recht schnell. An der Aufstiegsspur angekommen dachten wir schon Kathi und Goggi ausmachen zu können, doch beim näher kommen sollten sich die zwei Personen als Flo und Lena herausstellen. Nach einem kurzen Plausch ging’s gleich weiter, um bald danach bei Beff hängen zu bleiben. Er Informierte uns, dass die restliche Mieminger Truppe etwas weiter unten wären und so starteten wir gleich weiter um Gabi, Tobi, Lu und Kollegen zu treffen. Nach einer etwas steinigen Waldabfahrt kamen wir alle gemeinsam zum Gasthof Arzkasten. Hier trafen wir noch Hangl Benni, Praxmarer Markus, Lott Christian und ein paar Bergrettungskollegen. Bei ein paar Gläschen warteten wir noch bis die restlichen Leute sicher wieder vom Berg herunten waren.
