Höllkopf (2194m)

Da das Wetter ja länger schön bleiben soll und damit der ganze schöne Pulver langsam schwinden wird, nochmals eine Tour unter der Woche geplant. Mit West Flo wollte ich ja schon lange eine Tour in den Miemingern gehen. Also ein paar E-Mails hin und her geschickt und schon stand unser Ziel fest: die steile Südostflanke des Höllkopf. Lea und Juha sind steilen Flanken natürlich nie abgeneigt und so war es nicht wirklich schwer die zwei für dieses Unternehmen zu gewinnen.

Lea und Juha kommen mit dem eigenen Auto vorbei und so laden wir erstmal alles in mein Auto, mit Flo würde es in Leas Auto einfach eng werden. Da es schon etwas länger her ist seit ich bei Flo war bin ich echt verwundert, dass ich wieder sofort zu ihm heim finde. Der Parkplatz Arzkasten ist noch vollkommen leer, bis auf ein kleines blaues Auto, wenn das nicht Barbara ist. Geht wohl heute noch schnell vor dem Unterricht Wank. Da es heute doch etwas mehr Schnee als bei unserer letzten Wank Tour hat, kommt kein Zweifel über die guten Abfahrtsverhältnisse bis ins Tal auf. Wir ziehen diesmal unsere Spuren am Lehmberghaus vorbei in Richtung Grünsteinscharte. Schon bald nach dem Lehmberghaus kommt auch schon unsere heutige Abfahrt in unser Blickfeld. Die Südflanke des Höllkopf.

Doch was ist das? Sind da etwa schon Spuren in unserer Abfahrtsvariante? Hoffentlich sind diese Spuren nicht hartgefroren, das würde bei dieser Steilheit kein großes Vergnügen aufkommen lassen. Wir beschließen erst am Gipfel zu entscheiden, welche Rinne wir schlussendlich für unsere Abfahrt wählen. Je nach dem ob es besser ist, dass Risiko hartgefrorener Spuren auf uns zu nehmen, oder ob wir doch lieber eine andere Rinne nehmen. Langsam stecken mir die ersten 600 Höhenmeter in den Beinen und so muss ich noch vor den ersten wärmenden Sonnenstrahlen auf eine kurze Trinkpause bestehen. Gemütlichkeit kommt bei dieser Kälte sicher keine auf und so Schultern wir sofort nach ein paar Schlückchen wieder unsere Rucksäcke. Da Lea ihre Sonnenbrille in der Früh nicht finden konnte, leihe ich ihr meine Notbrille.

Endlich in der Sonne können wir den Aufstieg so richtig genießen und gleich eine Gruppe Gamsen beobachten. Ab dem Hölltörl wird der Aufstieg über den abgeblasenen Rücken noch einmal etwas mühsam, doch schon bald können wir den Gipfel erkennen.

Nach einer ordentlichen Rast beschließen wir erstmal unsere Abfahrtsrinne zu begutachten. Ganz leise fahren wir zu deren Einfahrt, da wir ein Rudel Gamsen, das sich mit Jungtieren in der Nähe aufhält, nicht erschrecken wollen. Da die Spuren noch nicht sonderlich hart sind beschließen wir an unserer geplanten Rinne festzuhalten. Flo wirft sich als erster der Tiefe entgegen.

Oben ist der Schnee sehr schwer und so setzen wir alle unsere Schwünge recht zögerlich. Nach vielleicht 80 Höhenmetern kommt die Schlüsselstelle unserer Tour. Eine vielleicht 3m breite Engstelle. Hier rutscht sogar Lea heute nur seitlich ab.

Nach der Engstelle können wir endlich die gesamte Rinne überblicken. Oh nein, ein frischer Nassschneerutsch hat sich von den Felsen gelöst und knolligen Schnee in die Rinne abgeladen. Da wird wohl nichts aus gemütlichem Cruisen. Glücklicherweise ist dieser knollige Abschnitt recht kurz und so können wir den Auslauf der Rinne mit ordentlich Gas hinunterheizen. Flo entführt uns dann noch auf eine kleine aber feine Abfahrtsvariante und so können wir diesen Tag schön ausklingen lassen.

Ein Gedanke zu „Höllkopf (2194m)

  1. hi simon!
    richtig erraten, ich war schon in aller früh allein richtung wank aufgebrochen um den sonnenaufgang am gipfel so richtig zu genießen…
    anschließend musste ich noch in die schule – hab also ziemlich gas gegeben…

    schöne weihnachtsfeiertag und pass auf dich auf!!

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