Pleiskopf (2560m)

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Nachdem wir gestern den Pulver im Muttekopfgebiet auskosten durften, war es kein Problem die gestrige Mannschaft zu einer Wiederholung des Ganzen zu überreden. Aufgrund unseres begeisterten Berichtes schlossen sich Lea, Lucia, Fahmi und Adrian, normalerweise Manus Tanzpartner und mein Kletterpartner auch gleich an. Da die Anreise bereits bekannt war ging es Problemlos zum Parkplatz der Imster Bergbahnen.

Kurz vor der Bergstation hören wir jemanden auf der Piste rufen: „ Du Schatzi bis zur Nasn muasch aber schon no aufsteigen, nocha sigsch meine Spuren vu gestern“. Als wir auffellen können wir das vermutliche Schatzi und ihren Freund identifizieren, ein braungebrannter Bursch, seine Freundin die ihm hinterher keucht und ein ominöser Dritter im Bunde. Da Mama den LVScheck ausführt während der Dritte gerade an ihr vorüber geht meint sie: „Du hast aber keinen Pieps an!“ Er meint nur: „Der ist im Rucksack, brauch ich noch nicht.“ Na ja jeder wie er meint. Der Freund scheint’s hat sich von seinem Schatzi noch verabschieden müssen, jedenfalls holt er Manu ein, als diese mit Lucia, Lea und Fahmi gerade eine kurze Verschnaufpause abhält. Die Drei reden ob die Spur in einer gegenüberliegenden Rinne

Lawinentechnisch verantwortbar ist, da meint der Freund: „ Ja des isch a steile Spur, gä“. Da Manu nicht mitbekommen hat, dass der Verursacher der Spur ihr mit stolz geschwelter Brust gegenübersteht, meint darauf nur: „Na i glab nit, dass des da sooo steil isch, schaugt vu gegenüber oft lei so aus.“ Damit hat sie natürlich einen wunden Punkt erwischt, er behauptet darauf: „ Doch des isch volle steil mindestens 50°“ und dann kommentiert er noch Manus Avalung: „für was haschn den Schnorchl Madl woasch, wer früher stirbt isch länger tot!“. Nachdem er sich noch ein wenig über die dumme Seilbahn ausgelassen hat, gehen er und sein Begleiter dazu über eine Rinne zu befahren und Manu zieht immer noch Blauäugig ihre Spur weiter. Später kann ich sie aufklären, dass der arme Bursche bei drei so hübschen Mädchen vermutlich nur ein wenig angeben wollte und sie ihm natürlich genau das Falsche entgegnet hat. Da wir den Aufstieg bis zur Eisenleiter heute schon kennen, erscheint er mir viel kurzweiliger. Doch bevor wir über die Leiter müssten ziehen wir unsere Felle ab und fahren in den hinteren Galtbergleger ab. Leider hat die Sonne auf diesen Südhängen schon einen Schmelzharschdeckel hinterlassen und so gestaltet sich die erste Abfahrt gleich als herausforderndes Einfahren. Ich verbuche diese Abfahrt als Zustieg zu den eigentlichen Abfahrtsfreuden und so fellen wir im Talkessel wieder auf.

Da der Aufstieg immer steiler wird entscheiden wir uns für Entlastungsabstände. Eine schnelle Neigungsmessung mit dem Skistock ergibt dann auch eine Steilheit von 36°. Bei einer Lawinenwarnstufe von 2 sollte dies laut Reduktionsmethode bei dieser Exposition aber noch auf jeden Fall in Ordnung sein.

Da am Grat der Wind ganz ordentlich bläst, sparen wir uns den Umweg zum Gipfel und schneiden den flachen Rücken ein paar Meter tiefer ab.

Endlich sind wir am Ziel, die von uns gestern erspähte Rinne liegt immer noch jungfräulich vor uns. Doch zuerst wird abgefellt und die Abfahrtstaktik besprochen. Lea fährt als erstes die gesamte Rinne ab und wartet außerhalb des Gefahrenbereichs, ich erkläre mich bereit das Schlusslicht zu übernehmen.

Nachdem Lea abgefahren ist und sich in Fotostellung gebracht hat startet Manu.

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Nach der Reihe fährt unser ganzer Trupp ab. Fahmi meint, ob ich gestern gesehen habe ob die Rinne daneben ok ist. Ich bin mir nicht ganz sicher, sage ihm aber, er soll mir ein Handzeichen machen, wenn die Rinne passt. Endlich bin ich an der Reihe, mein Ziel ist heute mindestens die gleich weiten Schwünge die Fahmi mit dem Snowboard macht mit den Skiern zu schaffen. Also mache ich einen Schwung bevor ich die ganze Rinne überblicken kann. Das Gelände ist perfekt, zuerst zieht sich die Rinne leicht nach rechts bevor eine kurze Steilstufe mit über 35° nach links abbricht. Nach unten läuft die Rinne in weite Hänge aus. Also leite ich eine Rechtskurve ein und lasse mich an der steilsten Stelle einfach gemütlich nach links Fallen. Die nächsten Schwünge gehen dann fast von selbst, und so berührt mein Ski kaum mehr den Pulverschnee.

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Die weiteren Hänge sind uns ja schon von gestern bekannt, doch auch heute finden wir immer wieder unverspurte Rinnen. Hier treffen wir auch Papa der sich auf der ausgesetzten Aufstiegsspur nicht so wohl fühlte und von der Mittelstation aufgestiegen ist. So kann auch er uns noch ein paar Anekdoten von den Beobachtern unserer Rinnenbefahrung erzählen. Nachdem sie aus dem Staunen wieder herauskamen, meinten sie nur:“ So wenig Schwüng in so an schianen Hang, des isch ja schad.“ Als Abschluss gibt es noch gemeinsam ein Getränk an der Talstation. Während der Heimfahrt lasse ich in Gedanken dieses geniale Wochenende Revue passieren.

2 Gedanken zu „Pleiskopf (2560m)

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