Das Wetter heute lässt nicht gerade große Begeisterung aufkommen, aber Felsklettern wäre noch ungemütlicher. Also nach Kühtai und mit dem 3-Seen-Lift verkürzen Manu und ich uns den Zustieg. Man merkt dem Liftwart an der Bergstation die Freude, dass sich heute doch noch ein paar Gäste hierher verirren richtig an und so winkt er uns freundlich zu.
Vom Lift kann ich noch einen kurzen Blick auf dien Aufstieg erhaschen, ja eine Spur ist bereits vorhanden. Sobald wir auffellen schließen sich die letzten Wolkenlöcher. Doch nach unzähligen Ski- und Snowboardtagen in Kühtai kann ich auch fast blind durch das Gelände navigieren. Notfalls hilft ein Blick aufs Smartphone, heute kann ich die auf Powderguide von mir beschriebene Nutzung der Hangneigungskarten so richtig in der Praxis testen. Dass man sich aber nicht nur auf ein GPS Signal verlassen sollte, könnt ihr am Track unten erkenne. Gerade in der steilen Rinne, konnte das Smartphone nicht genügend Satelliten empfangen und so weichen einzelne Punkte um über hundert Meter ab.
Aufgrund der Sichtverhältnisse steuern wir die steile Nordwestrinne an. Manu beschließt das heutige Tagesziel mit Beginn der Rinne erreicht zu haben, ich schultere meine Ski und kämpfe mich mühsam nach oben. Kurz vor dem Gipfel lockert das Wetter kurz auf und ich kann Manu zuwinken.
Doch sofort zieht es wieder zu und im Blindflug machen wir uns an die Abfahrt. In der Rinne ist der Schnee recht gut, doch weiter unten erwartet uns eine gefrorene Schneedecke. Da wir das Gelände nur erfühlen können sind wir aber froh nicht durch den Harschdeckel durchzubrechen. Nach einiger Zeit erreichen wir die Skipiste und weiter unten wird dann endlich die Sicht besser. Aber der einsetzende Schneesturm lässt auch bei besserer Sicht kein Vergnügen aufkommen.