So langsam sammelt sich in den Bergen etwas Schnee so dass Joggl und ich überlegen wohin uns unsere Weihnachtstour verschlägt. In der Hoffnung, dass der Fön und das Weihnachtstauwetter ihre Werke in Südtirol etwas zögerlicher vollbrachten wählen wir das Ridnauntal als Ausgangspunkt. Auf der Einachtspitze war ich noch nie und ihre sanft geneigten Hänge sollten auch bei einer etwas angespannteren Lawinensituation möglich sein.
Leider plagt Fahmi noch das Halsweh und so ist er heute nicht von der Partie. Also treten nur Joggl und ich die Reise über den Brenner an.In Sterzing müssen wir feststellen, dass auch hier der Fön ganze Arbeit geleistet hat. Naja die Unterlage sollte zumindest ausreichen und ein paar Pulverkörnchen lassen sich sicher auch finden.
Doch zuerst müssen wir mit einigen Kniffen durch einen ziemlich steilen und dichten Wald aufsteigen. Auch wenn der Schneedeckenaufbau nicht gerade höchsten Abfahrtsgenuss vermuten lässt, die landschaftliche Schönheit tröstet uns momentan auf jeden Fall über dieses Manko hinweg.
Nach einer knappen Stunde erreichen wir etwas lichteres Gelände und während einer kurzen Pause wird der Weiterweg diskutiert.
Joggl überlässt mir freundlicherweise den Vortritt und so lege ich meine Spur in das vollkommen unberührte Gelände. Sofort stellt sich das gewohnte Gefühl für die richtige Spuranlage ein und so gleite ich unter Ausnützung des Geländes immer weiter nach oben.
Langsam steilen die Hänge etwas auf und wir halten lieber Entlastungsabstände ein.
Doch wirklich steil wird es nicht und wir erreichen nach einigen Spitzkehren bald einen einfachen Schneegrat.
Ein kurzes eisiges Stück hilft uns beim Training einer ordentlichen Spitzkehrentechnik.
Doch kann uns auch dieses Hindernis nicht vom Gipfel abhalten und so genießen wir nach 3 Stunden die Aussicht auf die umliegenden Berge.
Der beißende Wind veranlasst uns allerdings die ausgiebige Rast auf später zu verschieben. Mit meinen breiten Schieren kommt sogar bei einer so schwachen Pulverauflage ein schwebendes Gefühl auf und so kurve ich dem Wald entgegen.
Joggl sinkt zwar etwas mehr ein, doch mit der richtigen Technik kommt auch er bei dieser Schneelage gut nach unten.
Das letzte Stück durch den Wald ist zwar wie erwartet eher nur als Training für besonders schlechte Verhältnisse zu werten. Doch so beginnen wir die Saison wenigstens mit einem ordentlichen Muskelkater in den Oberschenkeln.