Immer wenn ich am Seefelder Plateau bin denke ich mir der Arnspitzgruppe muss ich einmal einen Besuch abstatten. Doch entweder fehlte die Zeit oder ich verwendete diese für andere Ziele. Zeit war zwar heute auch ein kostbares Gut, da die Kinder nach der Schule ein ordentliches Mittagessen am Tisch haben sollten. Doch mit E-Bike lies sich zumindest der erste Teil ein wenig abkürzen, und auch die Abfahrt vom Hohen Sattel ist auf Rädern viel schneller zu bewältigen.
Doch auch am restlichen Weg durfte ich nicht trödeln und so kam ich in den Latschenfeldern zum Sattel zwischen dem Weißlehnkopf und der Arnplattenspitze ziemlich ins schnaufen. Bald nach dem Sattel konnte ich endlich auch meine Hände an den Fels legen und so wählte ich eine Route ein wenig versetzt vom dort vorhandenen Stahlseil. Damit sich die ganze Unternehmung an einem Vormittag abschließen ließ, hatte ich mir als spätesten Zeitraum für die Besteigung 1,5 Stunden erlaubt. Aber mit Motorunterstützung konnte ich sogar noch eine Viertelstunde schneller sein. So stand ich ordentlich schnaufend bereits vor 10:00 am Gipfel der Arnplattenspitze.
Die namensgebende Platte abkletternd war ich überrascht, dass die Wegfindung trotz vorhandener Punkte durchaus alpines Gespür verlangte. Sobald man aber den leichtesten Durchschlupf wählt finden sich immer wieder die bereits etwas verblassten rosaroten Punkte.
Wenn es die Kletterei zulässt genieße ich die wirklich hervorragende Aussicht, doch meist klettere ich konzentriert vor mich hin. Am Wandfuß der Mittleren Arnspitze freue ich mich, dass der nun folgende Aufstieg zumindest teilweise im Schatten liegt und so fühlen meine Hände gerne den kühlen Fels.
Der Abstieg von der Mittleren Arnspitze ist dann nicht immer leicht zu finden. Doch solange die logischste Linie begangen wird finden sich sporadisch immer wieder die rosaroten Punkte. Über das „Bösartige Band“ erreiche ich die Enge Scharte und von hier habe ich den letzten Anstieg auf die Große Arnspitze im Blick. Hier treffe ich das erste mal auf andere Wanderer, leider bleibt keine Zeit für ein Pläuschchen, 11:00, der selbst gesetzte späteste Zeitpunkt an dem ich am Gipfel stehen sollte, rückt immer näher.
Geschafft 10:50! Das Kreuz lasse ich aber aus, da auch der Abstieg doch noch ein Stück weit ist. Kurz unterhalb der Arnspitzhütte treffe ich einen befreundeten Alpinpolizisten. Er meint sie würden einen in diesem Gebiet seit 2 Wochen abgängigen Wanderer suchen. Ich wünsche ihnen noch alles gute für die Suche und denke darüber nach, dass in diesem Gelände trotz größter Vorsicht ein ausbrechender Stein schnell zur Katastrophe führen kann. Auch die Abfahrt mit dem Rad gehe ich dann etwas vorsichtiger an. Trotzdem schaffe ich meinen eng gesteckten Zeitrahmen und bin um 12:00 beim Auto. Jetzt noch schnell nach Hause und einen großen Topf Nudeln für Papas original Veggi Spaghetti Carbonara überstellen.
Und so gibt es heute mal statt dem GPS Track ein Rezept für meine schnellen Nudeln nach Köhlerart.
- Nudelwasser aufstellen
- Parmesan reiben
- mit Eiern verquirlen
- Nudeln bis auf einen Rest Nudelwasser abseihen und zurück in den Topf
- Parmesan mit Eiern dazu und kräftig mischen
- Am Teller nach belieben frisch geriebenen Pfeffer drüber streuen
Mahlzeit!