Inzing – Triest mit E-Bikes

Am Meer

Sommerurlaubsplanung: Meer, Sport, Abenteuer,… aber zu Klimaschädlich soll es auch nicht sein.

Gar nicht so einfach dies unter einen Hut zu bringen, Auto fällt aufgrund des Klimaschutzes weg, zumindest das Mittelmeer muss es aber schon sein. Mit dem Zug? Gute Idee, aber jeden Tag am gleichen Strand ist uns zu langweilig, also brauchen wir vor Ort ein Verkehrsmittel, damit müssen die Fahrräder mit. Aber dann, warum nicht gleich mit dem Fahrrad an Meer fahren?

Venedig wäre das am schnellsten von zuhause erreichbare Ziel, lange Sandstrände sind jetzt jedoch nicht so unseres. Also Karten studiert und tatsächlich, ab Monfalcone schaut die Küste schon etwas mehr nach unserem Geschmack aus, Felsen zum reinspringen und eine schöne Unterwasserwelt zum Schnorcheln. Sogar einen Deepwater Soloing Spot soll es geben. Smit gleich mal eine Ferienwohnung in Aurisina, zwischen Monfalcone und Triest, von Ende August / Anfang September gebucht.

Jetzt wird der Radweg München-Venedig geplant und als Rückreiseoption überlegen wir uns den Cyclovia-Alpen-Adria-Radweg, so können wir ab Villach jederzeit den Zug in Richtung Inzing benutzen. Einziges Problem bei unserer Planung, wir müssen genau zu Ferragosto durch Italien. Aber halt warum die Richtung nicht einfach umkehren, zuerst zum Cyclovia-Alpen-Adria-Radweg und dann können wir vor Ort immer noch entscheiden wie wir zurück fahren.

Gesagt, getan

Inzing – Reintaler See 9.8.2021

Start

Wir genießen die ersten Kilometer auf meinem täglichen Arbeitsweg nach Innsbruck und radeln mit konstanter Geschwindigkeit bis zur ersten Pause in der Nähe des Baggersees.

Aufgefädelt

Ab Innsbruck ist der Radweg etwas schmaler und so schwitze ich manchmal ob ich mit dem Radanhänger bei Gegenverkehr wirklich durch komme, doch vermutlich täusche ich mich und ich bin gar nicht so breit wie ich meine. Eine weitere Stärkung liefert uns ein leckeres Eis beim Billa in Schwat und wir halten noch ein nettes Pläuschchen mit einem australischen Rennradfahrer.

Eispause

Nun können wir schon beobachten, dass die Landschaft langsam weiter wird und wir immer mehr Himmel beobachten können.

Unterland

Nach 6 Stunden endlich, die erste Tagesetappe ist geschafft. 75 Kilometer und zum Schluss eine heftige Steigung haben trotz E-Bikes die Wadeln brennen lassen. Doch ein Sprung in den Reintaler See hat uns doch noch Erfrischung verschafft.

Reintaler See

Die Ankündigung abendlicher Gewitter lassen uns schnell unsere Zelte errichten und wir lassen den Tag bei einem Abendessen am Campingplatz ausklingen.

Campingplatz Reintaler See

Reintaler See Hochfilzen 10.8.2021

Sonnenfrühstück

Heute ging es schon wieder weiter. Nach einem Frühstück im Sonnenschein und einer Froschrettungsaktion fröhlich vom Reintalersee gestartet. Zwei Rehe sprangen vor uns ins Unterholz und wir konnten es die ersten Kilometer ins Inntal rollen lassen. Leider sollte der Tag nicht ganz so idyllisch bleiben, doch dazu später.

Selfie

Sobald wir das Inntal verlassen ist es vorbei mit gemütlichem Pedalieren, Schotterwege und Steigungen lassen mich mit meinem Anhänger trotz Elektrounterstützung richtig schwitzen. Auch Manu hat ganz schön Arbeit die Steigung bis Ellmau hinter sich zu bringen, nur die Kids ziehen mit ihren E-Bikes grinsend an uns vorbei.

Wilder Kaiser

Landschaftlich ist die Strecke ein absoluter Traum, doch zehrt das ständige Auf und Ab an unseren Akkureserven. Eine Baustelle am Radweg zwingt uns dann nochmals bis ganz in den Talgrund und wir müssen einen weiten Umweg fahren. Mit der letzten Akkuladung schaffen wir es zwar noch bis Hochfilzen. Doch um unser Tagesziel, den Campingplatz zu erreichen, sind wir auf der falschen Talseite angelangt.

Also schildert Manu einfach beim nächsten Haus unser Problem und wir dürfen die Akkus dort gerne aufladen. Nicht nur das, als Wegstärkung bekommen wir sogar ein paar Äpfel mit. Frisch gestärkt und mit neuem Strom versorgt trennt uns nur noch ein Bach und eine kurze Schiebepassage von unserem Ziel. Der sehr nette Campingplatz Maurerhäusl in Hochfilzen.

Abendstimmung

Hochfilzen – Zell am See 11.8.2021

Wieder Frühstück im Sonnenschein

Nach den gestrigen Strapazen planen wir heute eine kurze Tagesetappe und steuern Zell am See an. Die meiste Zeit geht es Bergab und die wenigen Gegenanstiege meistern wir mit voller Akkuunterstützung. Welche Wohltat nach dem gestrigen Tag.

Abwettern

In Saalfelden sehen wir, dass vor uns ein ordentlicher Regenschauer nieder geht. Doch das Wetterradar zeigt an, dass die Regenwolken südlich von uns vorbei ziehen. Moderne Technik sei Dank kommen wir durch die geschickt gelegte Pause trocken am Campingplatz in Zell am See an.

Zell am See

So verbringen wir den Nachmittag mit Schwimmen und beim Betrachten der Schwäne.

Schwäne

Zell am See – Gastein 12.8.2021

Richtung Gastein

Langsam sind wir schon sehr routiniert, Zelte zusammen packen, Anhänger beladen und auf den ersten Kilometern eine Jause einkaufen. Doch nach der ersten Pause wartet Heute ein erstes Fahrradhighlight auf uns: die Fahrt durch einen 1 Kilometer langen Tunnel! Auf der einen Seite die dröhnenden Autos auf der anderen Seite wir am schmalen Radweg, abenteuerlich!

Tunnelabenteuer

Kaum verlassen wir den Tunnel begrüßt uns das schöne Gasteinertal und wir können am Talschluß den hoch aufragenden Alpenhauptkamm erkennen. Doch diesen müssen wir glücklicherweise nicht überqueren, Tauernschleuse sei Dank, fahren wir morgen mit dem Zug einfach unten durch!

Schöne Dörfer

Doch zuerst gibt es noch eine Nacht richtiges „Glamping“. Der Nassbereich des Campingplatz Bertahof verwöhnt uns mit purem Luxus.

Gastein – Millstätter See 15.8.2021

Bad Gastein

Auf geht’s zum Abenteuer „Tauernschleuse“. Dich zuerst heißt es ordentlich schwitzen und das schwere Gefährt den steilen Anstieg nach Bad Gastein hoch bringen. Doch die Mühe lohnt sich, der Wasserfall mitten im Ort ist sehr beeindruckend.

Zugfahrt

Jetzt noch den ganzen Anhänger abladen und das Gepäck im Zug verstauen, dann geht es endlich durch den Berg!

Südlich des Alpenhauptkammes gönnen wir uns erstmal eine Stärkung bevor es von Mallnitz steil nach unten ins Mölltal geht. Am Ende rauchen sogar meine Bremsen und es werden wohl bald neue Bremsbeläge fällig.

Radlerrast

Nun noch gemütlich entlang der Möll bevor wir nach einem langen Tag endlich den Millstätter See erreichen.

Millstätter See 16.-17.8.2021

Millstatt

Hier gönnen wir uns das erste Mal eine ordentliche Pause. 2 Rasttage am See bevor es weiter nach Villach geht. Doch ganz untätig können wir auch hier nicht sein, Peter braucht eine neue Kurbel und Manu und ich haben beide unsere Rückspiegel abgebrochen.

Camplife

Ansonsten verbringen wir unsere Tage gemütlich mit einer kleinen Schifffahrt und guter Pizza. Beim Schnorcheln am See kann Peter sogar einen Wels Filmen und ein Fischer zeigt uns wie wir Schwäne aus der Hand füttern können.

Millstätter See Beach

Millstätter See – Villach 17.8.2021

Unwetter

Bereits am Morgen begrüßen uns dunkle Regenwolken. Ein Stückchen geht es noch ohne Tropfen, doch bei einer Tankstelle beschließen wir gleich auf die volle Regenmontur zu wechseln.

Abfahrt

Nachdem uns ein Polizist darauf hinweist, dass wir hier auf einem Gehsteig sind, sein Hinweis die Straße daneben zu benutzen kommt beim Anblick unser Kinder dann schon nicht mehr ganz so selbstsicher. Er meint aber bald komme wieder ein Radweg. Als wir diesen erreichen beginnt es immer bedrohlicher zu Donnern und so suchen wir Schutz in einer Busstation. Keine Minute zu spät, sogleich beginnt es wie aus Kübeln zu schütten. Doch wir sind hier trocken und nutzen die Pause für unsere Mittagsjause. Auch 2 andere Radfahrer suchen kurz Schutz, sie müssen aber nur bis zum nächsten Dorf und so starten sie gleich wieder weiter.

Regenwetter

Doch sobald das Wetter etwas aufklart, fahren wir weiter und da wir heute nur eine kurze Etappe zu bewältigen haben erreichen wir halbwegs trocken Villach.

Villach 18.8.2021

Kärnten

In Villach müssen die Kinder zum Corona Test, damit wir die Grenze nach Italien legal überschreiten dürfen. So haben wir auch hier einen Pausetag eingerechnet. Dies soll mein Glück sein, da meine Exped Isomatte defekt ist, kaufe ich gleich eine neue Matte und schicke die defekte Matte nach Hause.

Villach – Dogna 19.8.2021

Grenzübertritt

Heute starten wir endlich nach Italien!

Doch erstmal geht’s gemütlich ansteigend der Gail entlang nach Arnoldstein.

Arnoldstein

Der Grenzübertritt erfolgt dann ganz unspektakulär, keine Zöllner weit und breit. Ab hier folgen wir der alten Bahntrasse in Richtung Udine. Daher haben wir in nächster Zeit kaum Steigungen zu erwarten.

Bahntrasse

Auch landschaftlich ist dieser Abschnitt ein absoluter Traum nur das fehlen von Campingplätzen macht uns ein wenig Sorgen. Doch da die Kinder in Villach von anderen Reiseradlern gehört haben, die wildcampen waren wollen sie das natürlich auch unbedingt ausprobieren.

Zeltplatz

Dogna – Lago dei Tre Comuni 20.8.2021

Morgenstimmung

In der Früh verstauen wir zügig unsere Zelte, langsam sind wir gut eingespielt. Nach einem schnellen Frühstück müssen wir zuerst den steilen Weg zurück zum Ciclovia Alpe Adria Radweg. Auch der heutige Tagesabschnitt ist sehr schön und wenn ich mit dem Anhänger über die Bahnbrücken fahre klingt sogar das zugtypische tadat, tadat,… mit.

„Bahnhof“

Doch der beste Teil wartet ganz am Ende des Flusses Fella auf uns. Beim überqueren einer Brücke sehen wir einen kleinen Tümpel in den ein Wasserfall fällt. Hier halten wir an und erkunden sofort die Umgebung. Ein Seil leitet uns neben dem kleinen Wasserfall nach oben und hier finden wir ein wenig versteckt einen 50m hohen Fall der in ein tiefes Pool platscht.

Tümpel

Nun müssen wir nur noch den für heute geplanten Campingplatz ansteuern. Leider empfängt uns schon am Eingang das Schild „voll“, also fahren wir noch ein Stück missmutig weiter um anzuhalten und zu besprechen wie wir weiter vorgehen sollen.

Plötzlich höhre ich ein schleifen an meinem Anhänger und Manu meint ein Rad hängt ganz schief. Shit Achsbruch! Das könnte nur 100km entfernt vom Meer das Ende unserer Reise bedeuten. Doch der Campingplatzbesitzer erklärt sich bereit uns zu helfen und besorgt mir eine Akkubohrmaschine und Flex. Er empfiehlt uns sogar ein lauschiges Plätzchen am See an dem wer unsere Zelte ungestört aufstellen können und gegen eine geringe Gebühr dürfen wir die Infrastruktur des Campingplatzes nutzen. So blicken wir schon ein wenig hoffnungsvoller den letzten Teilen unserer Reise ans Meer entgegen.

Lago dei Tre Comuni – Pradamano 20.8.2021

Letzter Blick zu den Bergen

Leider hält die Behelfsreparatur des Anhängers mehr schlecht als recht und so setzen wir unsere Reise mit verminderter Geschwindigkeit fort. So kommen wir zwar nur wenige Kilometer weit, aber ich schaffe es am E-Bike eine hohe Eigenleistung zu erbringen und verbrate nur wenig Akkuladung.

Udine

Doch irgendwann erreichen wir Udine und Manu versucht ihr Glück in einer Touristen-Information einen Übernachtungsplatz zu finden. Zuerst hat sie kein Glück, doch die Mitarbeiterinnen lassen nicht locker und vermitteln uns tatsächlich ein Agriturismo direkt am Radweg! Zwar ohne Dusche, doch dafür haben wir die ganze Zeltwiese für uns alleine und bekommen sogar ein leckeres Frühstück.

Abendessen

Pradamano – Aurisina 21.8.2021

Letzte Tagesetappe!

Erstaunlicherweise hält heute der Anhänger wieder ganz gut und so kommen wir problemlos weiter. Schotterstraßen versuchen wir zwar zu vermeiden, doch ist hier im Hinterland auch auf den Hauptstraßen nicht allzu viel Verkehr. Beschauliche Örtchen wechseln mit Wegen entlang von Flüssen oder zwischen Weinbergen ab.

Weingut

Langsam können wir die Ankunft am Meer nicht mehr erwarten, doch es liegen immer noch einige Kilometer vor uns. Plötzlich muss ich beim nächsten Ortsschild laut auflachen:

Der Ort Corona

Ein zufällig vorbei fahrender Rennradfahrer verringert verwundert über meinen Ausruf seine Geschwindigkeit, doch nachdem ich ihm mein Amüsement in einer Mischung aus schlechtem Englisch und noch schlechterem Italienisch kurz schildere muss auch er grinsen.

Monfalcone

Je näher wir an die Küste kommen desto stärker wird auch auf den Nebenstraßen der Verkehr und so rollen wir zwischen den Autos in Monfalcone ein. Der erste Blick aufs Meer ist dann eher enttäuschend und so bringen wir die letzten Kilometer nach Sistina noch schnell hinter uns. Da ich erst gegen 18:00 in der Unterkunft Zwecks Schlüsselübergabe ausgemacht habe, nutzen wir die verbleibenden Stunden um noch schnell einen Abstecher ans Meer zu machen.

Meer!

Jetzt heißt es erstmal Strandurlaub, unseren schmerzenden Hintern eine Pause gönnen und das Material wieder langsam auf Vordermann bringen.

Geschafft!

Aurisina 22.8.-3.92021

Erholung

Erstmal ließen wir die Seele baumeln und verbrachten gemütliche Tage am Strand. Hier erwiesen sich unsere Fahrräder als tolle Transportmittel, keine Parkplatzsuche, direkt bis zum Strand fahren, keine Parkgebühren, usw….

Naturkundemuseum Triest

Bei einem Besuch in Triest mussten wir natürlich das „Dino-Museeum“ besuchen, immerhin wird hier eines der vollständigsten Dinoskelette Europas ausgestellt. Ein Regentag wurde so gut genützt und wir schlenderten noch durch die lebendige Innenstadt. Wie vermutlich auch einige andere Kroatienreisende hatte ich von Triest den Eindruck einer langweiligen Industriestadt. Doch aus der Nähe entpuppte sich das Zentrum von Triest als sehr schön mit vielen historischen Bauten und netten Kaffees.

DWS Spot

Der Deepwater Soloing Spot wurde natürlich auch begutachtet. Ob ein Klettern erlaubt ist war mir allerdings nicht klar, da er am Rande eines Naturschutzgebietes liegt, das eigentlich nicht betreten werden darf. Bei 2 Linien waren aber ein Stück über der Wasserhöhe Bohrhaken vorhanden und es gab auch ein paar Tickmarks in der Wand. Die Linien in Wandmitte waren aber sehr hart und ich hatte ohne Hüftgurt, mit dem ich mich in den vorhandenen Bohrhaken abtrocknen konnte, keine Chance. Nur am Rand konnte ich ein paar Meter rauf klettern, doch aufgrund der Betretungsproblematik lies ich auch dies bald sein.

Triester Trails

Ein weiterer Vorteil, wenn man mit den Rädern auf Urlaub fährt, man hat ein Sportgerät immer dabei. Und so wurden kühlere Tage genutzt und die umliegenden Trails erkundet. Obwohl nicht sehr gebirgig kamen durch das stete auf und ab durchaus ein paar Höhenmeter zusammen und die Aussicht auf den Golf von Triest war natürlich einmalig.

Doch irgendwann mussten wir auch an unsere Heimreise planen. Leider kündigte der Wetterbericht für die Dolomiten etwas unbeständigeres Wetter an und so suchten wir nach einer Alternative zum Radweg München-Venedig. Manu telefonierte mit der ÖBB und die bestätigte uns, dass ein ÖBB Zug (der ausreichend Fahrradplätze bietet) direkt von Venedig über Innsbruck nach München fährt. Also gleich Tickets für uns und unsere Räder gebucht und somit war das letzte Ziel unserer Reise klar: Venedig!

Abschied vom Meer

Aurisina – Grado 4.9.2021

Startklar

Den Hänger konnte ich in unserer Unterkunft zwar gut reparieren, doch wollte ich ihm nicht mehr ein so hohes Gewicht zumuten. Also wurde auch Peters Fahrrad mit einem Gepäckträger ausgerüstet und 2 große Satteltaschen montiert.

Gepäcktransport

Entlang der Küste führte uns unsere Reise nun zuerst nach Grado. Hier sollten wir Marisa mit ihren Jungs treffen, die sich spontan entschlossen hatte einen VW Bus zu kaufen und diesen gleich ausprobieren wollte. Wir nutzten die Gelegenheit und erleichterten unser Reisegepäck um Dinge die wir am letzten Abschnitt nicht mehr brauchen würden und Marisa lieferte uns diese direkt vor die Haustür.

Aquileia

Grado – Lignano 5.9.2021

und weiter geht´s

Leider mussten wir uns schon nach einer Nacht von den anderen Inzingern verabschieden, aber wir hatten noch 200 Kilometer bis Venedig abzustrampeln.

Seitenstraßen

Glücklicherweise mussten wir hier an der Küste kaum Steigungen bewältigen, doch da es für Radfahrer selten extra eine Brücke gibt, hieß es an vielen Flüssen, zuerst einige Kilometer Flussaufwärts bis zur Autobrücke, dann wieder Flussabwärts, bis der Radweg erneut in die richtige Richtung weißt. So wurden aus 20 Kilometer Luftlinie, Tagesetappen mit einer Strecke von 70 Kilometern!

Füße in den Sand stecken

Lignano – Jesolo 6.9.2021

Fahrradfähre

Zum Start der heutigen Tagesetappe gab es gleich mal ein Fahrrad-Highlight, eine Fähre nur für Radfahrer!

Ansonsten hieß es auch heute, weit ins Hinterland fahren um nur wenige Kilometer weiter westlich wieder an die Küste zu gelangen. Doch als Radfahrer gilt umso mehr, der Weg ist das Ziel.

Zugbrücke

Jesolo 7.9.2021

Sandstrand

Da wir für unsere Reise nach Venedig einen Tag Puffer eingeplant hatten, beschlossen wir in Jesolo das volle Animationsprogramm zu konsumieren. Also steuerten wir einen Campingplatz mit Pool, Rutschen und Kinderanimation an, dass unser Zeltplatz neben der Bühne auch am Abend der Dauerbeschallung ausgesetzt sein würde, bedachten wir zwar nicht. Aber für einen Tag hielt auch ich das aus und unsere Kids waren allein beim Anblick des Vergnügungsparks hellauf begeistert, nur Peter meinte nach einem halben Tag Dauerbeschallung, er braucht jetzt langsam Ruhe.

Campingsofa mit Fernseher

Jesolo – Maestre 8.9.2021

Lagune

Nur noch einmal schlafen, dann sind wir wieder im eigenen Bett! Doch zuerst heißt es Kilometerabstrampeln. Landschaftlich war der Abschnitt um die Lagune von Venedig beeindruckend, auch hier wieder der Vorteil für uns Biker, der Radweg führt direkt am Meer entlang.

Aussicht

Leider machte mir der Anhänger auf den letzten Kilometern etwas zu schaffen. Aufgrund des Achsbruchs ist die Radaufnahme an einer Seite beschädigt und so verliere ich auf einem Schotterweg plötzlich ein Rad.

Maestre – Venedig 9.9.2021

Venedig

Nach einer erholsamen Nacht in einer Ferienwohnung steht heute unser letzter Urlaubstag an. Auch wenn wir traurig sind, dass der Urlaub endet, freuen wir uns alle auch sehr auf das Heim kommen. Doch zuerst wollen unsere Räder und der Anhänger über die „Ponte della Costituzione“ mit ihren vielen Stufen gebracht werden. Das etwas unverschämte Angebot eines Gepäckwagenfahrers unseren Anhänger für 20€ zum Bahnhof zu bringen lehnen wir dankend ab.

Ponte della Costituzione geschafft

Jetzt heißt es nur noch unser ganzes Gepäck im Zug verstauen und dann Abfahrt. Leider stehen unsere Fahrräder auf 3 Wagon verteilt, doch ich informiere die Schaffnerin und sie meint, kein Problem ich halte den Zug so lange in Innsbruck bis ihr alle draußen seid.

Medienzeit

Wir könnten zwar den aller letzten Abschnitt unserer Reise mit dem Regionalzug absolvieren, aber natürlich lassen wir es uns nicht nehmen, die 20km von Innsbruck nach Inzing noch einmal mit unseren Rädern in Angriff zu nehmen.

Sonnenuntergang in Innsbruck

Müde aber mit unendlich vielen Eindrücken erreichen wir nach einem Monat wieder unsere Heimat und jeder von uns freut sich diese Nacht im eigenen Bett verbringen zu können.

Dahoam