Am Mittwoch ruft mich Fahmi schon ganz aufgeregt an: “Hab grad mit meim Bruder telefoniert, im Alpbachtal hat’s schon an halben Meter Pulver!“ Da es die ganze Woche weiter schneit und ich heuer noch nie zu einer Tour im Unterland war, fixieren wir am Freitag den Torkopf als unser Tourenziel, Fahmi meint da gäbe es eine schöne Abfahrtsvariante. Lea und Juha wollen sich eine Pulverabfahrt in Fahmis Heimatbergen natürlich auch nicht entgehen lassen und so schließen sie sich uns kurzfristig an.
Auf dem Weg nach Innsbruck sammle ich Lea, Fahmi und Juha in Innsbruck auf, bevor es über die Autobahn ins Unterland und Schlussendlich ins Alpbachtal geht. Mit dem Parkplatzwächter halten wir ein kleines Schwätzchen und er mahnt uns noch bei unserer geplanten Abfahrtsvariante zu höchster Vorsicht. Das Wetter ist zwar sehr warm, doch glücklicherweise versteckt sich die Sonne hinter ein paar Wolken.
Nach dem langem, flachem Zustieg zur Filzalm geht es endlich aufwärts. Anfangs hält sich die Steilheit noch in Grenzen, doch der Schlusshang zieht ordentlich nach oben. Da der Schnee unter einer kleinen Pulverschicht allerdings vollständig gefroren ist, bereit die Lawinengefahr uns hier keine Probleme.
Am Gipfel angekommen begutachten wir unsere geplante Abfahrtsvariante genauer, die Einfahrt erscheint uns recht sicher, nur eine steile Rinne weiter unten bereitet uns ein wenig Kopfzerbrechen. Doch sollte uns die Rinne auch aus der Nähe zu gefährlich erscheinen können wir wieder auffellen und über einen kleinen Geländerücken aus dem Hang aussteigen. Also startet Fahmi als erster und durchpflügt in weiten Schwüngen den Gipfelhang. An der Einfahrt der Rinne gibt er uns kurz ein Zeichen, dass die Verhältnisse ok sind und startet schon mit voller Geschwindigkeit in die Rinne. Sobald Fahmi aus der Schusslinie von möglichen Lawinen ist, startet Lea.
An der Einfahrt zur Rinne findet sie ein sicheres Plätzchen und wartet bis Juha nachkommt.
Endlich komme auch ich in den Genuss des perfekten Pulvers. Beim Sammelpunkt noch einmal ein Blick zurück zu unseren Spuren.
Doch Wehmut kommt keine auf, da die tolle Rinne auf uns wartet. Einen kurzen Wasserfall überwinden wir alle bravourös, bevor die Rinne in einen weiten Hang ausläuft. So im Pulverrausch, entscheiden wir uns noch auf das Mareitköpfl aufzusteigen. Der Aufstieg bringt uns in der Sonne zwar ziemlich ins Schwitzen, doch bei der anschließenden Pulverabfahrt zum Parkplatz können wir feststellen, dass keine Schweißperle umsonst vergossen wurde.