Schweiz 5.8.2007 – 15.8.2007

Da Manu noch nie richtig in der Schweiz war, gibt es heuer einen kletter- und „See liegen“ Urlaub in der Schweiz. Das Wetter war zwar nicht immer perfekt, von den Überschwemmungen wurden wir aber verschont, trotzdem haben wir den Urlaub sehr genossen. Nur 2 Autostunden von uns entfernt ist die Schweiz auf jeden Fall wieder ein verlängertes Wochenende wert.

Bürser Schlucht

Doch zuerst bleiben wir im westlichsten Bundesland Österreichs in Vorarlberg. Die Überhänge der Bürser Schlucht haben auch bei uns einen guten Ruf und so führt uns unser erster Zwischenstopp zu diesem Klettergarten aus Konglomeratgestein. Die Kletterei ist anfangs zwar etwas gewöhnungsbedürftig, doch bald ist das athletische hangeln an den Löchern ein purer Genuss.


Nur noch wenige Züge trennen Manu von der wärmenden Sonne

Am Abend treffen wir noch Aurelia und Christian, welche uns eine perfekte Touristenführung durch Feldkirch geben. Zufällig treffen wir noch Aurelia und Christians Freunde Karo, Tom und Franz, die ganze Clique war mit Fahmi und Adrian in Finale und so vertreiben wir uns den Abend mit Geschichteln über die beiden (keine Angst ihr Zwei natürlich nur gute Geschichten über euch). Leider müssen die Fünf Manus Erwartungshaltung gegenüber Liechtenstein einen ordentlichen Dämpfer verpassen. Es gibt dort nicht einmal einen See und auch sonst können sie uns keine wirklich tollen Plätze in Liechtenstein empfehlen. Wir bekommen aber sehr viele Tipps fürs Klettern in der Gegend.
Am nächsten Morgen testen wir gleich den ersten Tipp und versuchen den Kümmerling im steilen Sektor von Bürs. Die Tour geht mir gleich onsight auf und so wage ich mich an eine der langen steilen Touren. Obwohl die Tour mit 7a derzeit für mich am Limit liegt, kann ich alle Einzelzüge auf Anhieb klettern. Ein paar Einheimische geben mir in den Schlüsselpassagen noch wertvolle Hinweise, leider fehlt mir im Moment einfach die Ausdauer um eine so lange Tour durchzusteigen. Wir treffen auch noch zwei andere Kletterer, Adrian erzählt mir später, dass das Freunde von ihm waren und einer mich sogar von einem Festl erkannt hat! Mittags füllen wir noch einmal unsere Vorräte auf und dann geht es voll gepackt über Liechtenstein in die Schweiz.

Voralpsee

Nach einer Empfehlung von den Einheimischen Kletterern in Bürs, besuchen wir das Gebiet Voralpsee. Wir verbringen den Nachmittag gemütlich mit schwimmen und faulenzen am See.

Am Abend bauen wir im Wald an einem lauschigen Plätzchen unser Zelt auf.

Am nächsten Morgen hängen schon in der Früh die Wolken sehr tief. Uns kann dieses Wetter nicht abschrecken und so verlassen wir den Platz im Wald so wie wir ihn angetroffen haben und machen uns auf den Weg ins Klettergebiet Voralpsee. Da wir den Zustieg nicht kennen geht es einige Male über Stock und Stein. Doch schlussendlich stehen auch wir vor der beeindruckenden Wand. Wir versuchen uns in einer Tour ganz am Rande der riesigen überhängenden Wand. Die Tour bietet herrliche Kletterei an Leisten. Nachdem wir die Route geklettert sind kommt eine Gruppe von Amerikanern im Gebiet an. Sie erklären uns netterweise den Schwierigkeitsgrad der anderen Routen. Ich versuche mich noch in ein zwei für dortige Verhältnisse Aufwärmtouren (mir waren die Touren mit 6c+ schwer genug), für Manu gibt es hier aber wirklich fast nichts zu holen. Trotzdem ist das Klettergebiet allein schon zum Anschauen eine Reise wert und es kann auch in strömenden Regen geklettert werden. Wir selbst nutzen eine kurze Regenpause und flüchten zum Parkplatz.

Klöntaler See

In heftigen Regen fahren wir zum Campingplatz am Klöntaler See und wir bauen dort unser Zelt auf.

Den Abend vertreiben wir uns mit lesen. Am nächsten Tag regnet es immer noch wie aus Kübeln und so beschließen wir einen Shopping Tag in Glarus einzulegen. Das dortige Sportgeschäft Fridolin Sport ist wirklich sehenswert und so bringen wir auch den zweiten Regentag um. Abends wird unter unserer Plane noch ordentlich aufgekocht.

Doch als wir unsere Daunenjacken auspacken müssen beschließen wir, dass uns das Wetter reicht und wir in den Süden ins Tessin abhauen.

Valle Maggia

Nach dem Gotthardtunnel riss das Wetter gleich auf und wir konnten endlich wieder einmal Sonnenstrahlen genießen. Wir checkten gleich am Campingplatz Piccolo Paradiso in Avegno ein und machten uns dann auf zum Sektor Sperone. Ein Regenguss traf uns noch einmal kurz vor der Wand. Eilig wurde in den verschiedenen Touren abgeseilt und das Zeug zusammengepackt. Manu hatte einen richtigen Grant auf das Wetter und wollte heute nicht so schnell aufgeben. Also wurde, wo alle anderen zusammenpackten, das Seil ausgepackt und das Material sortiert. Manu meinte irgendeine leichte Tour würde sie auch bei dieser Nässe vorsteigen können. Da ich wusste, dass die Touren doch teilweise steiler waren als sie ausschauten lies ich ihr gerne den Vortritt. Viel passieren konnte bei dieser Absicherung ja auch nicht. Manu stieg die nassen Platten einfach an und meinte nur: „Hebt eh gar nit so schlecht“. Schnell hatte sie den ersten Stand erreicht, schon holte sie mich nach. Da die Sonne hier heroben die weiteren Längen so halbwegs aufgetrocknet hatte, wagte auch ich mich an den Vorstieg.

So konnten wir noch einen entspannten Klettertag ohne den normalerweise hier herrschenden Trubel verbringen.

Am nächsten Tag ging es zum Monte Garzo um eine mittelschwere Plattenroute neben der Alhambra zu klettern. Die Route war teilweise recht heftig abgesichert und da ich seit meinem Unfall vor Plattenstürzen einen ordentlichen Horror habe, war ich recht froh einen Satz Ball Nuts und einen Link Cam am Gurt hängen zu haben. Da Manu am Stand von mir nur die Expressschlingen übernommen hatte, musste sie in einer 5b mit einem langen Runout zum Stand klettern.

Da die Sonne langsam unbarmherzig die Platten aufheizte seilten wir beim letzten Standplatz angekommen schnell ab und begaben uns an ein kühles Pool das die Maggia geformt hatte. Abends gab es noch eine ordentliche Grillage und so verging auch dieser Tag wie im Flug.

Am Samstag wollten wir wieder einmal einen Sportklettertag verbringen und so suchte ich das Klettergebiet Prato aus. Hier gab es herrliche steile Risse zu klettern. Diese Art der Kletterei lag mir viel besser und so konnte ich endlich wieder einmal eine 6b+ onsight klettern. Eine ewig lange 7a saugte mir die letzte Kraft aus den Fingern und so beschlossen wir am nächsten Tag einen Rastag einzulegen.
So machte ich mich am Sonntag mit unserer neu erstanden Luftmatratze auf, den neuesten Trendsport das „Whitewater Luftmatratzing“ auf der Maggia zu testen.

Brüggler

Da der Wetterbericht die nächsten Tage auch wieder im Norden gutes Wetter vorausgesagt hatte wollten wir einen erneuten Versuch wagen. Wir hofften diesmal am Klöntaler See auch etwas von dem gewaltigen Panorama das sich ringsherum aufbaute mitzubekommen. Doch am Ankunftstag hielten sich die Wolken hartnäckig über dem See obwohl bei der Anfahrt überall die Sonne schien. Am nächsten Morgen fuhren wir zum Mehrseillängen Paradies Brüggler. Mit einer knappen Stunde Zustieg und perfekt abgesicherten Touren im Schwierigkeitsgrad 5a bis 6b versprach das Gebiet Plaisirgenuss pur.

Wir erwählten die „kleine Verschneidung“ als unser heutiges Tagesziel.

In Rot unsere Route

Obwohl der Kletterfluss von einzelnen botanischen Stellen unterbrochen wurde, war das Klettern an den griffigen Wasserrillen ein wahres Vergnügen.

Als besonderes Schmankerl wartete am Ausstieg ein überwältigendes Panorama auf uns.

Zu unserem Glück konnten wir heute sogar am Klöntaler See sogar noch ein wenig die Sonne genießen und unsere erhitzten Körper im See abkühlen.
Da wir am Wochenende noch mit der Adventuregroup ins Gesäuse fahren beschlossen wir am 15. ganz gemütlich in Richtung Heimat zu starten.

2 Gedanken zu „Schweiz 5.8.2007 – 15.8.2007

  1. Na da seid ihr 10 Tage in der Schweiz und sagt nicht mal ein Wort… Tsetsetse 😉
    Ich muß aber zugeben, dass ich in der Zwischenzeit auch in Ösiland war, allerdings nur in Wien 😀

    Viele Grüße aus der Schweiz,
    Ant

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