In Pinerolo angekommen suchen wir uns zuerst den Weg nach San Pietro Val Lemina. Ab dort geht es dank der perfekten Anreisebeschreibung unkompliziert zum B&B San Bernardino. Endlich angekommen staunen wir nicht schlecht. Die Zimmer sind purer Luxus und auch die Aussicht ist genial. Da wir doch ziemlich kaputt sind geht es am Abend nur noch nach San Pietro in die Pizzeria il Gambero. Wie sich herausstellt eine sehr gute Wahl. Super Miesmuscheln und eine echt gute Pizza, wir hören später von Valentina unserer Zimmervermieterin, dass der Pizzakoch extra seinen Urlaub beenden musste, damit die Kinder ihre wöchentliche Pizza in der Dorfschule bekommen.
Da der nächste Tag sehr regnerisch war beschäftigten wir uns mit dem Kauf von Kletterführern und frischen Vorräten. Natürlich durfte bei einem kurzen Sonnenfenster eine Esel streichel Aktion nicht fehlen.
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Am nächsten Tag ging es mit dem Auto bis zu einem Parkplatz knapp vor Dairino. Unser Klettermaterial geschultert, die Campingausrüstung werde ich später nachholen, ging es gemütlich wandernd zum Refugio Melano, welches sich als Baustelle herausstellt. Die Gegend ist wunderschön und wir können es kaum glauben, dass wir im ganzen Gebiet keine Menschen treffen. Nur zwei Rucksäcke stehen einsam auf einer Bank beim Refugio. Nachdem Manu noch ein wenig gelesen hat und ich die umliegenden Felsen ausgechecked habe.
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Versuchen wir uns im kleinen Klettergarten Meteora. Nachdem wir für uns alle interessanten Routen abgehakt haben geht es zurück. Beim Refugio muss ich mich auf den Weg zu unserem Auto machen um den Rucksack mit unserer Campingausrüstung zu holen. Nachdem das Zelt endlich aufgebaut ist mache ich mich ans kochen.
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Während Manu auf dem Sofa in unserem „Wohnzimmer“ chilled.
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Am nächsten Tag übersiedeln wir in den Sektor Rivero. Die Route Vechia Lira mit einer Schlüsselseillänge im 6b Bereich, welche auch A0 gemacht werden kann ist unser heutiges Ziel. Manu steigt gleich mutig in die ersten beide Seillängen ein. Ich nehme mir die nächsten beiden Seillängen vor. Da das Ende der vierten Seillänge ziemlich nass ist, drückt es mir doch ein paar Schweißperlen auf die Stirn. Bei dieser Absicherung kommt allerdings kein größerer Stress auf. Da jetzt Manu für die 6b Länge im Vorstieg dran ist zögert sie kurz. Doch mit einem beherzten Griff in die Expressschlinge ist auch diese Seillänge kein Problem. Die letzten beiden Seillängen sind dann wieder etwas nass doch wir erreichen sicher den Abstieg. Der geht dank einiger Eisenketten auch überraschend einfach, kein Vergleich mit manchen Dolomitentouren. Anschließend baue ich uns sogar einen Tisch fürs Abendessen, welches wir bei einem Gläschen Wein dann richtig genießen.
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Nach dem Essen gibt es noch ein gemütliches Pfeifchen und ich gehe vom Gläschen zur Flasche über 😉
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Nach einem nächtlichen Besuch einiger Wildschweine, bekomme ich am nächsten Tag mein gezerrtes Seitenband mit SAM Splint professionell geschient.
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Und so humple ich zum Einstieg der Gervasutti-Ronco. Angeblich eine der eher schlecht abgesicherten Routen im V+ Grad. Von der schlechten Absicherung kann ich zwar nichts finden, dafür bietet der Fels traumhafte Kletterei. Die erste Seillänge folgt einem schrägen Riss der uns herrlich ausgesetzt um die Kante zu einem angenehmen Standplatz in der Sonne führt. Die leichtere zweite Seillänge steigt Manu wieder vor. Da sie sich heute aber nicht sehr sicher fühlt überlässt sie anschließend gerne mir die Führung.
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Die beiden letzten Seillängen folgen einer steilen Rissverschneidung die am Ende noch einmal eine ordentliche Piaztechnik verlangt.
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Die letzten Meter über die Stahlketten zum “Gipfel” schenken wir uns und gehen gleich zum Abstieg über. Am Einstieg klettere ich im Sektor Normale mit meinem 60m Seil noch ein paar 3 Seillängen Touren in einem Zug durch. Schwer bepackt heißt es jetzt noch den Heimweg in Angriff nehmen.
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Mit einem wehmütigen Blick zurück verabschieden wir uns von den in der Abendsonne leuchtenden Felsen.
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Nach einer Nacht im Auto auf einer Autobahnraststätte kommen wir am nächsten Morgen in Finale Ligure an. Wir haben hier wieder einmal Wetterpech (vor 3 Jahren hatten wir in Finale Schneefall) und so verkünde ich plötzlich: „Mir reichts mit Finale fahren wir heim!“
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Bei einem kurzen Zwischenstopp treffen wir Fahmi, Johnny und Maria auf einen Capuccino in Arco. Auch die Pfaffenhofer Truppe ist vollständig versammelt. Da ich mit meinem Fuß im Moment aber sowieso nicht gut klettern kann beschließen wir noch am selben Tag heimzufahren.
Zuhause genießen wir unsere letzten Urlaubstage am Inn direkt vor unserer Haustüre mit einem gewaltigen Blick auf die Hohe Munde.
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