Rietzer Grießkogl (2884m)

Da das Wetter am Freitag super werden soll beantrage ich gleich am Donnerstag einen Urlaubstag. Leider hat niemand sonst am Freitag Zeit also stellt sich die Frage wohin ich ganz alleine gehen soll. Da am Rietzer Grießkogl eigentlich immer was los ist und ich noch nie als Skitour auf unserem Pfaffenhofer Hausberg war, ist die Entscheidung bald getroffen. Ab Mittags kommt dann vermutlich noch Lea vom Arbeiten am Rangger Köpfl ins Kühtai und ein paar Leute aus dem www.erstespur.de Forum sind auch im Kühtai.

Da Freitag ist bekomme ich noch bei der Galerie einen Parkplatz und kann so fast vom Auto weg mit Fellen starten. Den Aufstieg Richtung Kreuzjöchl kenne ich noch von früher doch irgendwann muss ich nach Rechts abbiegen. Glücklicherweise hat scheinbar schon gestern jemand auf den Rietzer Grießkogl gespurt, so kann ich kraftschonend die bereits vorhandene Spur nutzen. Da ich eh bis Mittag Zeit habe, gehe ich die ganze Tour gemütlich an und checke immer wieder mögliche Abfahrtsvarianten aus. Zu extrem sollten diese bei einem „Dreier“ aber auch nicht sein. Kurz vor dem Schlusshang sticht mir dann diese schöne Rinne ins Auge.

Da die Rinne südseitig ausgerichtet ist und von unten auch nicht extrem steil aussieht, schnalle ich mir die Ski am Skidepot auf den Rücken und stapfe in Richtung Gipfel. Am Gipfel genieße ich den Traum Tag ein wenig auf einer kleinen Holzbank und rufe dann Lea an.

Ich schlage ihr vor, sie könnte mich doch vom Galerieparkplatz mitnehmen und wir gehen dann vom Kühtaier Skigebiet auf den Hochalter um hinten herum zu meinem Auto abzufahren. Wie nicht anders zu erwarten, erklärt sich Lea sofort einverstanden und kündigt mir an jetzt von Oberperfuss loszustarten. Also gehe auch ich zur Abfahrt über. Da die Rinne im oberen Teil etwas wenig Schnee hat, rutsche ich vorsichtig zwischen ein paar eingeschneite Steine hindurch. Doch schon bald wird die Schneedecke mächtiger und so versuche ich eine ordentliche Line in diese Rinne zu zeichnen. Im engen Teil bleiben die Schwünge noch etwas enger, doch sobald die Rinne sich weitet ziehe ich mit weiten Schwüngen und höherer Geschwindigkeit nach unten.

Zum Abschluss gibt es noch einen kurzen Blick zurück zu meiner Rinne bevor ich zum ausgemachten Treffpunkt ab fahre. Da Lea und ich noch etwas Zeit haben fahren wir erst einmal mit dem Drei Seen Lift auf um die „Ypsilonrinne“ zu fahren. Ich habe heute echt ein gutes Gefühl auf den Skiern und so gelingt es mir diese Rinne in drei weiten Schwüngen durchzupflügen. Dann erwische ich allerdings mit hoher Geschwindigkeit einen Stein und es hebelt mich ordentlich aus. Ich verliere einen Ski und kann ihn im tiefen Pulver nirgends finden, die Tiefschneebänder stecken natürlich wieder in meiner Jackentasche. Lea hat Glück und sticht mit ihrem Stecken beim ersten Versuch auf meinen Ski. Also geht es weiter zum Hochalterlift wo wir auf fellen und zum Hochalter aufsteigen. Vorher konnten wir zwei Tourengeher beobachten die eine Spur gelegt hatten, die beiden sind aber wieder zurück zum Skigebiet gefahren. Doch kurz bevor wir losstarten sehen wir zwei andere Skifahrer die ihre Ski geschultert haben und zu Fuß aufsteigen. Na ja wird halt nichts aus ersten Spuren. Am Grat angekommen hören wir die Zwei nur rufen: „Achtung viele Steine“. Da wir schon hier waren wollen wir es trotzdem versuchen.

Nach ein paar Schwüngen in denen der Belag sehr zu leiden hat, finden wir in tieferen Lagen endlich mehr Schnee und so können wir die Abfahrt mit Blick auf „meine“ Rinne vom Rietzer Grießkogl genießen.

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