Unsere Route:
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Einstiegsvariante Lambada und SO-Verschneidung mit Sporerriss
Samstag Abends und ich habe immer noch keinen Kletterpartner für morgen. Ich bin schon so aufgekratzt, dass sich sogar Manu, wäre morgen nicht Muttertag, zu einer längeren Klettertour überreden lassen würde. So hilft mir Manu beim überreden von Adrian und gemeinsam bearbeiten wir ihn. Wer Adrian kennt, weiß dass er nicht gerade schwer zu überzeugen ist und so reichen eigentlich eh schon die Worte: Alpin, Klettern und Mehrseillängen.
In der Früh verschlafe ich wieder mal ein wenig und so stehe ich erst um 6:20 bei Adrian auf der Matte. Nun beginnen wir zu überlegen wo es heute hingehen soll. Schüsselkar wartet zwar mit toller Kletterei auf, doch irgendwie haben wir heute keine Lust uns für eine Route anzustellen. Da die Mieminger Kette doch irgendwie unser Hausgebiet ist und relative Einsamkeit verspricht, wählen wir die Südost-Verschneidung auf den östlichen Schoßkopf. Dass der im Führer angegeben Zustieg von nur 45 Minuten unsere Entscheidung am stärksten beeinflusst hat soll natürlich auch nicht verschwiegen werden. Also rauf nach Obermieming und den Forstweg zur Boasligbrücke gesucht. Leider versperrt uns ein Schranken den Weg und so werden es wieder 1,5 Stunden Zustieg. Der Weg ist anfangs allerdings noch sehr angenehm und so können wir bald einen Blick auf unser heutiges Ziel werfen.
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Da wir im untern Teil die Abzweigung für den Weg verpasst haben müssen wir die letzten Meter sehr ungut über steile Schotterrinnen hinaufkraxeln. Doch irgendwann stehen wir doch stark verschwitzt beim Einstieg. Adrian entdeckt gleich die Einstiegsvariante Lambada und er denkt natürlich nicht mehr daran über den Klettersteig zur eigentlichen SO-Verschneidung aufzusteigen. Da wir das Gebiet noch nicht kennen und auch nicht wissen wie gut die Tour wirklich saniert ist hängen wir uns einige Camalots und ein kleines Klemmkeilset an den Gurt. Adrian steigt gleich in die erste schöne Fünferlänge ein.
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Leider erwische ich gleich zu Beginn eine brüchige Viererlänge, doch bei einem Bohrhakenabstand von max. 5 Metern kommt nicht wirklich Stress auf. Beim Klettersteig angekommen herrscht kurze Unklarheit über den Weiterweg, doch irgendwann sehen wir einen Bohrhaken mitten aus einem „Blumenwieschen“ blitzen. Diese leichte Länge ist zwar sehr botanisch, trotzdem ist die Kletterei relativ genussvoll. Die nächste Seillänge sollte unsere heutige Schlüssellänge werden. Der Sporerriss ist ein schöner Verschneidungsriss im oberen sechsten Schwierigkeitsgrad. Hier haben die Sanierer nicht gerade mit Haken gespart und so steckt alle 1-2m ein solider Bohrhaken. Da ich die obere kurze Länge auch gleich noch anhängen möchte lasse ich immer wieder einige Haken aus. Nach der anschließenden 5- Länge übersehe ich den Stand. Irgendwann habe ich meine gesamten Expressschlingen verbaut und auch der Seilzug wird langsam unerträglich. Doch nur 3 Meter weiter oben wartet eine nette Einbuchtung in der ich mir einen gemütlichen Stand einrichten kann. Mit starkem Zug am Seil klettere ich zum Stand und staune nicht schlecht als ich im Topo erkenne, dass ich gerade aus 3 Seillängen eine gemacht habe. Nach einer 65m Seillänge kommt Adrian auch relativ abgekämpft am Stand an.
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Adrian muss nun noch einen splittrigen Quergang vorsteigen bevor es in leichterem Gelände über schöne Verschneidungen, kürzeren splittrigen Passagen und immer wieder etwas botanischen Seillängen zum Wandbuch geht.
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Wir tragen uns natürlich ins Wandbuch ein. Von hier kann man langsam schon erkennen, dass wir doch eine beachtliche Höhe erreicht haben.
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Die letzten 3 Seillängen können wir plötzlich die vorher doch relativ häufig gesetzten Bohrhaken nicht mehr finden und so kommt mein Link Cam an einer etwas schwierigeren Stelle zum Einsatz. Für die letzten zwei Stände ist auch gleich eine Latsche gefunden und so erreichen wir nach 5 Stunden Kletterzeit den Vorgipfel des östlichen Schoßkopfes. Laut Panico Topo sollten wir jetzt eine Rinne in nordöstlicher Richtung absteigen und dann in einer steilen Wiese nach oben queren. Von unserem Platz sieht die Wiese extrem steil und absturtzgefährdet aus und so klettern wir mit einem mulmigen Gefühl den Kamin hinunter. Ein kleines Schneefeld können wir leicht umklettern und so stehen wir bald am Anfang der Wiese. Aus der Nähe betrachtet erweist sich diese als gar nicht mal so steil und so steigen wir in nördlicher Richtung an. Auch wenn das Gelände leicht zu gehen ist, mahnt der unter uns gähnende Abgrund doch zu höchster Vorsicht, ein straucheln wäre hier tödlich. Um auf die Alplreise zu kommen müssen wir zum Schluss noch ein kleines Schneefeld unproblematisch queren, doch ansonsten kommen wir trocken wieder zum Wandfuß.
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Der Abstieg mit der steilen Wiese von der Alplreise aus betrachtet.
Am Einstieg holen wir den zurückgelassenen zweiten Rucksack und die Stecken. Über die steile Schotterreise laufen wir nach unten und pflücken dann noch ein kleines Blumensträußchen für unsere Mütter zum Muttertag.