Mittagkopf (1636m)

Als Fahmi am Sonntag Abend anrief ob ich wohl mitgehen würde in die Lizum zu einer Saisonauftakt Skitour dachte mein Kopf: „Nein es hat ja noch gar keinen Schnee“ doch meinen Mund hörte ich nur sagen: „Ja sicher, wann starten wir?“. Das Ziel wurde, nach kurzer Internetrecherche, wo denn das weiße Gold heruntergekommen wäre, auf den Mittagkopf bei Scharnitz verlegt. Die ehemalige Skipiste bietet uns einen relativ Steinfreien Untergrund und das letzte Stück zum Gipfel geht es in einem verschneiten Märchenwald zum unscheinbaren Gipfel.

Da Montag ja ein ganz normaler Werktag war hieß es erstmal mit dem Skizeug in die Arbeit. Doch ich war schon so aufgeregt, dass ich schon um 10:00 bei Fahmi stand. Schnell alles eingepackt und über den Zirlerberg nach Scharnitz. Mit jedem Kilometer den wir nach Norden rollten erhöhte sich die Schneemenge. Am Parkplatz hatte es dann ca. 20cm und so konnten wir schon mit richtigem Winterfeeling unsere Felle aufziehen. Fahmi schnallte sein Snowboard auf den Rücken und ab ging es entlang der bereits angelegten Aufstiegsspur, also gibt es doch noch einige Verrückte mehr. Die ehemalige Skipiste wucherte immer mehr zu, doch es blieb ein ausreichender Streifen für die Spur frei. Bei der Bergstation waren wir uns nicht sicher, ob die Schneelage im Wald ausreichend wäre. Da die alte Spur allerdings schnurstracks in den Wald hineinführte zögerten auch wir nicht lange.

Irgendwo verlor ich die etwas eingeschneite Spur und so mussten wir uns den Weg anstrengend durch 40cm frischen Pulver bahnen. Wer hätte sich das im Oktober gedacht? Nach ein paar kniffligen Stellen im dichten steilen Waldgelände trafen wir am Mittagkopf auf die alte Spur. Unsere Vorgänger waren noch zum Seinskopf weiter gestiegen, doch Fahmi wollte nicht unbedingt mit dem Snowboard in den Genuss des Gegenanstiegs zum Mittagkopf kommen. So blieben wir wo wir waren und zogen uns um.

Mir stand die Abfahrt mit meinem Steinski (ein 130cm Ski) ziemlich vor, doch Fahmi hatte sobald er sein Snowboard in der Hand hielt, ein fettes Grinsen im Gesicht.

Im Wald war die Abfahrt ohne Unterlage ziemlich anstrengend. Der leichte Pulver wollte mich mit meinem Ski einfach nicht tragen und so brach ich bei fast jedem Schwung bis zum Untergrund durch. Auf der Piste waren die Verhältnisse dann etwas besser und je tiefer wir kamen desto schwerer und tragfähiger wurde der Pulver. Die letzten Schwünge zum Auto zog Fahmi schließlich nur noch mit einem Jodeln an mir vorbei.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.