In der Höhe soll das Wetter am Samstag wunderschön werden. Da der Schnee inzwischen auch am Alpenhauptkamm passt wieder einmal eine Tour in unseren Heimatbergen geplant. Wenn wir ein Auto am Flaurlinger Berg parken, können wir mit dem Schibus ins Kühtai fahren, von dort mit dem Lift fast bis auf den Hochalter und dann zum Rietzer Grießkogl weiter. Als Abschluss wartet so eine 2000 Höhenmeter Abfahrt auf uns.
Doch müssen wir von der Bergstation in Kühtai zuerst noch mit Fellen 150 Höhenmeter zu einem Sattel unter dem Hochalter aufsteigen. Für Ville ist es die erste Schitour, doch so wie er abfährt mit Sicherheit nicht seine erste Pulvererfahrung. Kaisa kann heute auch eine Premiere feiern, ihre erste Tour mit einem neuen (gebrauchten) Burton Splitboard. Obwohl der Aufstieg sehr steil ist meistern die beiden jede Spitzkehre tapfer. Schon nach einer halben Stunde lassen wir uns zu einer ersten Gipfelrast nieder. Doch lange will niemand verweilen, der Ausblick auf die bevorstehende Abfahrt ist einfach zu delikat. Heute habe ich die Ehre meine Spur in den jungfräulichen Pulverhang zu zaubern.
Adrian versucht mit seinem Fischer Ultraleicht Schi die gleich weiten Schwünge wie ein Snowboarder zu fahren. Im oberen Bereich der Abfahrt funktioniert das recht gut, doch bei einem kleinen Cliff zerlegt es ihn ordentlich. Also ist erstmal Schi suchen angesagt, nach einer guten halben Stunde, Adrian wollte schon aufgeben, findet Fahmi endlich den Schi.
Nachdem wir die ersten 500 Höhenmeter Pulver vernichtet haben geht es an den erneuten Aufstieg.
Mein selbstgebasteltes Fell für Manus Schi übersteht heute den ersten richtigen Praxistest bravourös. Manu meint zwar der Schi wäre nicht gerade leicht, aber bis so 1000 Höhenmeter schafft sie es auch mit dem schweren Ding an den Beinen. Der Aufstieg zum Rietzer Grießkogl ist natürlich gut angespurt, doch die Spuren, unserer vorhergehenden Abfahrt entführen uns aus dem Trubel immer wieder zu den unberührten Pulverhängen auf der anderen Seite.
Auf einer Höhe von 2600 Metern legen wir noch eine gemeinsame Pause ein. Ein Teil der Gruppe möchte noch den Rietzer Grießkogl mitnehmen der Rest begnügt sich mit dem Flaurlinger Törl. Lea kündigt den Finnen (Kaisa und Ville) Fahmis, Adrians und meinen Entschluss den Gipfel noch mitzumachen folgendermaßen an:„ They are the extreme ones, they wan´t to go up there. We are normal, ok?!“
Also heißt es für uns hurtig die letzten Meter gekraxelt und die Einfahrt in Richtung Flaurling gesucht. Doch für eine kurze Gipfelrast muss bei so einem Panorama klarerweise immer Zeit sein.
Die Abfahrt stellt sich auf den ersten Metern als doch recht anspruchsvoll, hart und steil, heraus. Doch bald können wir unsere Spuren in perfekten Pulver zaubern.
Bald treffen wir auf den Rest der Truppe und tauchen gemeinsam in den Bodennebel. Glücklicherweise bietet uns der lichte Hochwald genügend Konturen. Das letzte Stück fahren wir über den Forstweg ab. Danach zwängen sich 8 Menschen mit Schiausrüstung in meinen Bus und so geht die Reise nach insgesamt 2500 Höhenmetern Abfahrt in Richtung zuhause.
hähä – feine Runde wieder amal! Und alles unberührt – wer Pulver sucht – wird doch immer wieder belohnt.
Gruß aus Birgitz!
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