Berner Oberland

Mit der Alpingruppe des OeAV Hohe Munde eine Schihochtour im Berner Oberland geplant. Als Stützpunkt dient die Mönchsjochhütte, von dort können wir relativ schnell unsere Ziele, den Mönch, das Gross Fiescherhorn und die Jungfrau erreichen. Da wir mit Edith, Hans, Silvia, Manu und Josef eine fitte Truppe haben, steht einem anspruchsvollen Tourenwochenende nichts im Wege

Mönch (4107m)

Da das Wetter am Donnerstag noch nicht so schön sein sollte, wird mein Vorschlag um 0:00 Uhr zu starten auf 6:00 Uhr verschoben. So kommen wir wenigstens halbwegs ausgeruht in Interlaken an. Am Bahnhof wird schnell der Rucksack gepackt und ab geht es mit dem Zug nach Grindelwald. In Grindelwald müssen wir auf die Zahnradbahn umsteigen, bevor es unter der beeindruckenden Eiger Nordwand zum Jungfraujoch geht.

Da wir bereits um 12:00 Uhr Mittag am Jungfraujoch ankommen und das Herumsitzen in Hütten, für uns kein angenehmes Hobby ist, beschließen wir sofort einen Gipfelversuch am Mönch zu wagen. Das Schidepot liegt nur 300 Meter horizontal von der Hütte entfernt und so schnallen wir uns Steigeisen an die Füße, trinken noch etwas und starten ohne Rucksack in Richtung Gipfel.

Anfangs geht es in angenehmer Schneestapferei nach oben, doch als der Grat schärfer wird und auch die Kletterei eine härtere Gangart annimmt, ist Edith froh, dass ich ein Seil auspacke. Kurz vor dem Gipfel müssen wir noch über einen herrlich ausgesetzten Schneegrat spazieren.

Dann können wir unseren ersten gemeinsamen 4000er mit einem Gipfelschnaps feiern.

Der starke Wind treibt uns zu einem schnellen Abstieg. An der wunderschönen Südflanke bereue ich kurz, dass ich meine Schier im Schidepot habe, doch die Lawinengefahr würde heute sowieso keine Befahrung zu lassen.

Auf der Mönchsjochhütte werden wir von Heidi und dem ganzen Team herzlichst empfangen und so gehen wir nach dem Lagerbezug sofort zum Abendessen über.

Gross Fiescherhorn (4049m)

Unsere Damen beschließen heute einen Ruhetag einzulegen und so starten nur Hans, Josef und ich zum Gross Fiescherhorn. Auf dem Gletscher brütet die Sonne so richtig über uns.

Da die Lawinengefahr heute etwas geringer ist schultere ich meine Schier und schwer bepackt geht es auf den Sattel zwischen den beiden Fiescherhörnern. Am Sattel wartet Josef schon auf uns und so starten wir gemeinsam in Richtung Gipfel. Kurz unter dem Gipfel finde ich eine schöne Rinne, dort deponiere ich meine Schier und mit leichtem Schritt geht es auf das Haupt des nächsten 4000ers.

An der Rinne schnalle ich mir etwas nervös die Schier an. Sonderlich steil ist die Rinne zwar nicht, doch der schwere Rucksack, die ungewohnte Höhe und der recht anstrengende Aufstieg, lassen in mir Zweifel ob ich mir das antun muss aufkommen. Doch schon beim ersten Abrutscher merke ich, dass die Kanten gut halten. Leider ist der Schnee in der Rinne sehr unterschiedlich, einen Schwung mache ich im schönen Firn, bevor der nächste Schwung auf gefrorenem Schnee schwer abzufangen ist. Plötzlich verreißt es mir einen Schi, weil die Schaufel in Pulverschnee eintaucht. So habe ich mühe halbwegs sturzfrei die Rinne hinunter zu kommen. Doch bald liegt auch dieses Abenteuer hinter mir und so fahren Hans, Josef und ich gemeinsam auf das Ewigschneefäld ab. Nun heißt es noch den endlos scheinenden Gletscher zur Hütte zurück zu hatschen, bevor wir vom weiblichen Teil der Gruppe empfangen werden.

Jungfrau (4158m)

Unser heutiges Ziel, die Besteigung der Jungfrau treibt uns schon recht früh aus den Federn.

Da gestern meine Bindung kaputt wurde, sie lässt sich zum Aufsteigen nicht mehr verriegeln, plage ich mich heute ziemlich ab. So lasse ich die anderen vorbeiziehen und trotte mit einem Grant hintendrein. Endlich am Schidepot angekommen, gibt es erstmal eine ordentliche Stärkung, bevor wir mit Steigeisen bewaffnet die Gipfelflanke angehen.

Das letzte Stück kratzen unsere Steigeisen noch einmal über Fels, dann erreichen wir alle gemeinsam den Gipfel.

Für die Abfahrt wählen wir eine direkte Variante durch den Bruch.

Teilweise finden wir sogar noch ordentlichen Pulver.

Da das letzte Stück zum Jungfraujoch knapp an einem beeindruckenden Eisbruch vorbei führt, nützen wir die Gelegenheit und üben das Abfahren am Seil.

Louwitor (3676m) und Lötschenlücke (3173m)

Da es Mama nicht gut geht, fährt sie mit der Bahn ins Tal. Der Rest der Truppe verabscheidet sich herzlich vom Hüttenteam der Mönchsjochhütte, danke nochmals für die Pflege von Mama. Da uns der lange Gletscherhatscher vom Konkordiaplatz zur Lötschenlücke schreckt, steigen wir, nach einer Empfehlung eines einheimischen Bergführers, zum Louwitour auf. So können wir wenigstens ein paar Schwünge genießen und müssen nicht ganz bis zum Konkordiaplatz abfahren. Der weitere Aufstieg zur Lötschenlücke geht dann überraschend schnell vonstatten.

Leider ist die Abfahrt im fauligen Schnee für die anderen Teilnehmer sehr anstrengend, für mich und meine fetten Latten stellt der Schnee ein geringeres Übel dar. Doch glücklicherweise können wir mit nur ein paar Mal die Schier abschnallen bis Blatten abfahren. Nun heißt es nur noch mit Bus und Zug zurück zum Auto, bevor unser Traum Abenteuer „Berner Oberland“ beendet ist.

2 Gedanken zu „Berner Oberland

  1. Hallo Simon! Interessanterweise zog es diese Tage mehrere Tiroler Oberländler ins Berner Oblerand 😉 Wir hatten mehr Glück mit der Mönch S-Wand…

    Schöne Grüße aus Pfunds
    Das Powderski-Team

    Tanja

  2. Hallo du sehr schönen Blog betreust du. Ich selbst habe auch vor kurzem eine eigene Webseite erstellt, eine Suchmaschiene. Momentan noch erreichbar unter beta.jerome.de . Währe schön von dir wenn du mir berichtest was du von ihr hälst bzw. was noch verbesserbar daran ist. Ein Redesign kommt erst im laufe des Tages noch hinzu. Schönes Wochenende – 345zhf4

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